Das Angebot pflanzlicher Speisen an deutschen Hochschulmensen wird immer vielfältiger und etablierter – dennoch gibt es bundesweite Unterschiede. Zum neunten Mal hat PETA Universitätskantinen bewertet. Das Ergebnis für die Uni Regensburg: 4,5 Blätter.
Wachsende vegane Vielfalt: Bereits zum neunten Mal hat PETA bundesweit Universitätskantinen zu verschiedenen Aspekten rund um das Thema vegane Ernährung befragt. Basierend auf den Antworten der 29 teilnehmenden Studierendenwerke wurden Punkte in Form von grünen Blättern – 1 bis 5 in halben Schritten – vergeben und die vegan-freundlichsten Mensen 2025 gekrönt. Die Mensa der Uni Regensburg des Studierendenwerks Niederbayern/Oberpfalz hat dabei 4,5 Blätter verliehen bekommen.
Tierleid verhindern – mit jeder Mahlzeit
„Mit jeder Mahlzeit haben wir die Wahl, Tierleid zu verhindern und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Mit veganen Gerichten gelingt das einfach, lecker und noch dazu gesund“, so Julia Weibel, Fachreferentin bei PETA. „Ein pflanzenbasiertes Speisenangebot deckt die Ernährungsbedürfnisse und -wünsche vieler Menschen ab, die tierische Produkte ablehnen – sei dies aus ethischen, religiösen, umwelttechnischen oder gesundheitlichen Gründen. Wir freuen uns besonders, dass in diesem Jahr so viele neue Einrichtungen dazugekommen sind und viele andere ihr Ergebnis vom vergangenen Jahr verbessern konnten.“
Herausragend: Uni Regensburg mit Top-Mensa
Die Mensa der Uni Regensburg des Studierendenwerks Niederbayern/Oberpfalz ist in diesem Jahr neu beim Ranking dabei und holt sich gleich einen der vorderen Plätze. Grund dafür ist das überwiegend vegane Angebot an Hauptgerichten, Vor- und Nachspeisen, Snacks und Gebäck. Es gibt eine tägliche Küchenbesprechung sowie regelmäßige Rezeptwettbewerbe in Verbindung mit der Regensburger Nachhaltigkeitswoche, welche dann in der Mensa angeboten werden. Auf vegane Gerichte wird täglich besonders hingewiesen und die CO2-Bilanzierung ist transparent gestaltet.
Nach diesen Kriterien wird bewertet
Die Beurteilungskriterien bezogen sich unter anderem auf das tägliche und vielfältige Angebot an veganen Gerichten sowie die spezielle Schulung des Personals. Auch das vegane Angebot an Vor- und Nachspeisen, Getränken sowie Snacks wurde in die Bewertung einbezogen. Zudem wurde berücksichtigt, ob Aktionswochen oder -tage zum Thema vegane Ernährung veranstaltet werden. In die Beurteilung floss außerdem ein, ob ein Vegan-Tag angeboten oder regelmäßig für rein pflanzliche Gerichte geworben wird. Wie sich die jeweilige Mensa im Laufe der Jahre entwickelt hat, spielte ebenfalls eine Rolle.
Täglich vegane Speisen, Mitarbeiterschulungen und Aktionswochen
Alle teilnehmenden Mensen haben täglich mindestens eine rein pflanzliche Speise im Angebot – meist sogar mehrere. Bei einem Großteil gibt es auch vegane Vor- und Nachspeisen, Snacks und Gebäck. Viele organisieren Mitarbeiterschulungen und Aktionswochen, meist zum jährlichen Welt-Vegan-Tag am 1. November oder zum Veganuary. Einige der ausgewählten Mensen der Studierendenwerke bieten mittlerweile eine vielfältigere Auswahl an veganen Speisen an, weswegen sich alle Vorjahresteilnehmer in diesem Jahr um einen oder einen halben Punkt verbessern konnten. Die Entwicklung zeigt, dass die vegane Ernährung in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.
Tierische Produkte nur auf Nachfrage
Eine 2023 veröffentlichte Studie kam zum Schluss: Werden pflanzliche Gerichte in Hochschulmensen als Standardoption angeboten und Gerichte mit tierischen Produkten nur auf Nachfrage, wird die vegane Mahlzeit zu knapp 82 Prozent gewählt. [1] Insgesamt bieten die Studierendenwerke einfallsreiche vegane Gerichte wie Burrito Bowl mit Sonnenblumenhack, hausgemachte BratVurst, Blumenkohlburger, mit Chili con Soja gefüllte Tortilla an pikanter Pueblo-Avocado-Salsa oder Bohnen-Bulgur-Pfanne mit Walnüssen und Paprika-Radieschen Dip an.
Von Kuscheln bis Schlachten
PETAs Motto lautet: „Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.“ Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch werde hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben werde auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: „So empfinden viele Menschen Hunde und Katzen als Familienmitglieder und lehnen es ab, sie zu halten, auszubeuten und zu töten, wie Schweine, Rinder oder Hühner.“ Trotzdem betreffe Speziesismus laut PETA auch sogenannte Haustiere: „Sie werden zur menschlichen Unterhaltung benutzt, oftmals unter tierschutzwidrigen Bedingungen (qual-) gezüchtet und wie Ware verkauft. Auch für Tierversuche werden sie missbraucht.“
PETA Deutschland e.V. / RNRed