Nachdem das historische Gebäude im Thiergarten bei Altenthann am Montag vollständig ausbrannte, ermittelt die Kriminalpolizei Regensburg in alle Richtungen. Nun tauchte gestern ein angebliches Schreiben der Antifa im Internet auf, die sich zu dem Brand bekennen.
Am Montagmorgen, den 06. Oktober, gegen 00:30 Uhr, geriet das historisches Gebäude in Vollbrand. Das als Clubhaus eines Golfclubs sowie als Restaurant genutzte Gebäude bei Altenthann wurde dabei vollständig zerstört. Ab darauffolgenden Tag, den 07. Oktober, fand eine Begehung der Brandstätte mit den Ermittlern der Kriminalpolizei Regensburg und einem Brandgutachter statt. Doch am Donnerstag, den 09. Oktober, tauchte ein angebliches Antifa-Bekennungsschreiben auf, in dem der Verein die Verantwortung für den Brand übernimmt.
„Das Ziel wurde von uns nicht willkürlich ausgewählt“
„In der Nacht vom 05. auf den 06. Oktober haben wir uns um 23:30 Uhr Zugang zum Jagdschloss Thiergarten bei Regensburg verschafft. Mehrere Brandvorrichtungen haben zur vollständigen Zerstörung des Schlosses geführt“, heißt es online in dem Bekennungsschreiben. Grund für diese Attacke sei der Unmut gegenüber der Familie Thurn und Taxis. Diese besitze das Gebäude seit Jahrhunderten.
Hintergrund der Tat soll die Gästeliste von Fürstin Gloria der alljährlichen Thurn und Taxis Schlossfestspielen in Regensburg sein: „Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban, der rechte konservative Richter des US-Supreme Court, Samuel Alito, und die AfDler:innen Maximilian Krah und Alice Weidel waren alle bereits Besucher der Schlossfestspiele von Gloria“ – dies seien rechtsradikale Persönlichkeiten, die die Fürstin bewusst zu der Veranstaltung eingeladen habe.
„Wenn du nicht aufhörst, brennt das nächste Mal nicht nur dein Golfclub.“
Im letzten Absatz des Bekennerschreibens droht die Antifa Fürstin Gloria von Thurn und Taxis deutlich: „Wenn du nicht aufhörst mit deiner menschenverachtenden Hetze, brennt das nächste Mal nicht nur dein Golfclub. Unsere Aktion war eine direkte Reaktion auf die Angriffe des Staates auf die Beschuldigten im Antifa Ost/Budapest Komplex“, heißt es in dem Schreiben der Antifa.
Die Gruppe fordert, den Adel in Deutschland zu enteignen und den Wohnraum des Schlosses St. Emmeram in sozialen Wohnraum umzuwandeln.
Kriminalpolizei ermittelt „mit Nachdruck“
Auf Nachfrage der Regensburger Nachrichten-Redaktion beim Polizeipräsidium Oberpfalz zum Stand der aktuellen Ermittlungen teilte Pressesprecherin Corinna Wild mit: „Das in Rede stehende Schreiben ist den Ermittlern der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg bekannt. Es wird derzeit im Rahmen der laufenden Ermittlungen geprüft und in die Gesamtbewertung des Sachverhalts einbezogen.“
Ungeachtet dessen würden die polizeilichen Ermittlungen in alle Richtungen fortgeführt werden. „Es wird mit Nachdruck allen relevanten Spuren und Erkenntnissen nachgegangen, um ein möglichst umfassendes Bild der Geschehnisse zu erhalten und etwaige Hintergründe oder Motive zu klären“, schließt Wild ab.
Sarah Solleder / RNRed