Mit dem Start der Karpfensaison kommt ein echter Klassiker auf den Tisch: regional, nachhaltig und voller hochwertiger Proteine. Der VerbraucherService Bayern erklärt, warum der heimische Fisch sowohl ökologisch als auch gesundheitlich überzeugt – und längst mehr ist als ein Festtagsgericht.
Bei Karpfen scheiden sich die Geschmäcker, doch für Fans hat die Saison jetzt wieder begonnen. In den Monaten mit „r“, also von September bis April, ist traditionell Karpfenzeit. Der regionale Fisch kommt hier nicht nur an Weihnachten, Silvester oder Ostern auf den Tisch – ob als Aischgründer Karpfen oder Karpfen blau. Dafür sprechen neben ökologischen auch ernährungsphysiologische Aspekte, erklärt der VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. (VSB).
Bayerischer Klassiker mit Kulturerbe-Status
Von den jährlich in Deutschland erzeugten über 4000 Tonnen Speisekarpfen stammt knapp die Hälfte aus Bayern, vor allem aus den traditionellen Karpfengebieten in Mittelfranken, der Oberpfalz und Oberbayern. Seit dem Jahr 2021 ist die traditionelle Karpfenteichwirtschaft in Bayern als Immaterielles Kulturerbe von der UNESCO anerkannt. Neben Regionalität punktet der Karpfen durch seine natürliche Lebensweise auch in Sachen Nachhaltigkeit. „Die Karpfenzucht ist eine der nachhaltigsten Produktionen von tierischen Lebensmitteln“, weiß Sandra Nirschl, Ernährungsexpertin beim VSB. Außerdem gilt er als ein Gewinner des Klimawandels, da er sich gut an höhere Wassertemperaturen und niedrigeren Sauerstoffgehalt anpasst.
Gesund und vielseitig – der Karpfen als Nährstoffwunder
Eine gesunde Ernährung unterstützt der Karpfen mit wertvollen Inhaltsstoffen. Er ist kalorien- und fettarm, enthält jedoch mit durchschnittlich 18 Gramm Protein pro 100 Gramm viel hochwertiges Eiweiß. Das Fischeiweiß ist leicht verdaulich und liefert alle unentbehrlichen (essenziellen) Aminosäuren. Obwohl Karpfen kein Seefisch ist, enthält er nennenswerte Mengen an Omega-3-Fettsäuren. Diese wirken entzündungshemmend, unterstützen die Herzgesundheit und fördern die Gehirnfunktion.
Genusstipp für Karpfenfreunde
„Wer Karpfen aufgrund seiner Gräten fürchtet, kann grätenarme Filets genießen oder den Karpfen ‚schröpfen‘, das heißt seitlich in kleinen Abständen einschneiden“, so Nirschl.
Weiterführende Informationen sowie ein Rezept zum Nachkochen finden Interessierte im VSB-Tipp:
www.verbraucherservice-bayern.de/themen/ernaehrung/karpfen-proteinreich-regional-und-nachhaltig
VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. / RNRed