Ein halbes Jahrhundert Ehe und ein großes Herz für andere: Annemarie und Reinhold Pfisterer haben ihre Goldene Hochzeit zum Anlass genommen, Gutes zu tun. Statt klassischer Geschenke baten sie ihre Gäste um Spenden. So kam eine Summe von 800 Euro zusammen, die das Ehepaar nun der Wohngruppe St. Rita im Caritas Marienheim überreichte.
Familie Pfisterer bat anlässlich ihrer Goldenen Hochzeit um Spenden statt Geschenken – und überreichte nun 800 Euro an die Wohngruppe St. Rita im Caritas Marienheim. Die Einrichtungsleiterin Karin Haubenschild nahm die Spende gemeinsam mit den Bewohnerinnen dankbar entgegen. Die Verbundenheit der Pfisterers mit der Caritas reicht weit zurück: Annemarie Pfisterer absolvierte 2015, im Alter von 60 Jahren, ein Bundesfreiwilligenjahr bei der Offenen Behindertenarbeit der Caritas Regensburg und engagiert sich seither ehrenamtlich als Familienassistentin für ein schwerbehindertes Kind in Regensburg.
„Wir möchten gerne etwas zurückgeben“
„Uns fehlt es an nichts, deshalb möchten wir gerne etwas zurückgeben“, begründete das Paar seine Entscheidung.
Auf die Frage, ob sie nach 50 Ehejahren nicht einen Tipp parat hätten, wie eine Ehe so lange halten kann, mussten Annemarie und ihr Mann nicht lange überlegen: „Nicht immer gleich wegrennen, wenn mal was nicht so toll läuft“, rät Annemarie. Ihr Mann ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Kompromisse eingehen.“
Das Mehrphasenmodell „Wege aus der Wohnungslosigkeit“
Die Caritas Regensburg arbeitet in der Wohnungs- und Obdachlosenhilfe mit einem Mehrphasenmodell, das im Caritas Marienheim abgebildet ist:
In Phase eins geht es um die Grundversorgung und das Sichern der Grundbedürfnisse wie Essen und Trinken, ein Bett zum Schlafen und die Möglichkeit, sich zu waschen. Das leistet im Marienheim die Notschlafstelle für Frauen (mit Tagesaufenthalt).
Phase zwei ist die stationäre Hilfe. Dafür gibt es die Wohngruppe St. Rita für Frauen. Dort werden die Klientinnen rund um die Uhr begleitet und sozialpädagogisch betreut. Phase drei, die letzte Phase vor dem eigenständigen Wohnen, gleicht einem betreuten Wohnen und wird mit der NOAH-Nachsorge abgedeckt. Die NOAH-Nachsorge im Marienheim richtet sich an Frauen, die wohnungs- oder obdachlos waren, und nun mit professioneller Unterstützung bereit sind, wieder ein eigenständiges Leben zu führen. Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass weder akute Suchtprobleme noch psychische Probleme vorliegen. Die Klientinnen müssen Miete zahlen und sind auf der Suche nach eigenem Wohnraum. Phase vier ist die gelungene Resozialisierung, also das selbständige Wohnen, Arbeiten und Leben. Natürlich bleibt auch in dieser Phase der Anschluss ans Hilfesystem erhalten.
Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V. / RNRed