Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung rufen die Johanniter dazu auf, Barrieren gemeinsam abzubauen. Denn Behinderung kann jede Person treffen – und echte Inklusion gelingt nur, wenn Bedürfnisse ernst genommen und Menschen in ihrer Vielfalt gesehen werden.
Eine Behinderung? Wer nicht selbst davon betroffen ist, schiebt den Gedanken häufig weit weg. „Das ist unfair gegenüber Menschen mit einer Behinderung, die zu Recht sagen, dass ihre Bedürfnisse viel zu wenig berücksichtigt werden“, so Helga Butendeich, Leiterin des Hotel INCLUDiO der Johanniter in Ostbayern. „Und es ist kurzsichtig: Der größte Teil aller schweren Behinderungen besteht nicht von Geburt an, sondern tritt später auf, verursacht durch Unfälle oder Erkrankungen. Ganz plötzlich können auch wir uns in einem Alltag wiederfinden, in dem vielfältige Barrieren unseren Weg blockieren.“
Inklusion ist eine Aufgabe, die alle angeht
Fast acht Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Schwerbehinderung. Sie haben das Recht auf faire Teilhabe in allen Bereichen, damit sie ihr Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten können. Das betonen die Johanniter in Bayern anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung am Mittwoch, den 03. Dezember. „Inklusion ist eine gemeinsame Aufgabe. Wir alle sind gefragt, uns zu überlegen, was wir für ein inklusives Miteinander tun können“, sagt Butendeich. Dabei ist es zentral, so die Johanniter, Menschen nicht auf ihre Behinderung zu reduzieren, sondern in ihrer Individualität zu sehen.
Das Regensburger Hotel INCLUDiO der Johanniter zeigt seit 2021, wie ein inklusives Miteinander aussehen kann: In dem Inklusionshotel können Gäste mit und ohne Behinderung in 84 Doppelzimmern barrierefrei übernachten. Rund 40 Prozent der Mitarbeitenden haben eine Behinderung. „Im Hotel INCLUDiO arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung jeden Tag zusammen. Jeder bringt seine individuellen Stärken ein. So zeigen wir, wie Vielfalt im Arbeitsalltag erfolgreich gelingen kann.“
Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. / RNRed