Ein wichtiger Schritt in Richtung Treibhausgasneutralität im Nahverkehr: Seit Anfang Juni setzt das Stadtwerk.Mobilität bei allen Bussen mit Verbrennungsmotor auf die biobasierte Dieselalternative HVO100. Damit konnten in den vergangenen sechs Monaten mehr als 2.500 Tonnen Treibhausgasemissionen aus fossilen Quellen vermieden werden.
Bereits gut ein Viertel aller städtischen Busse in Regensburg fährt mit elektrischem Antrieb und wird mit Ökostrom der REWAG geladen. In den nächsten Jahren sollen es noch deutlich mehr werden. „Um auf dem Weg in Richtung Treibhausgasneutralität aber schon jetzt alle verfügbaren Hebel zu nutzen, werden seit Mitte des Jahres die gelben Busse des Stadtwerks, die bis dahin mit fossilem Diesel unterwegs waren, mit der biobasierten Dieselalternative HVO100 betankt“, heißt es in einer öffentlichen Pressemitteilung von das Stadtwerk.Regensburg.
„Wir brauchen einen längeren Atem“
Bei einem Verbrauch von knapp 1 Million Liter HVO100 in den vergangenen sechs Monaten konnten so über 2.500 Tonnen Treibhausgasemissionen aus fossilen Quellen vermieden werden. Weitere Vorteile: Im Vergleich zu Diesel werden – abhängig von Motor und Fahrverhalten – weniger Luftschadstoffe wie Feinstaub und Kohlenmonoxid ausgestoßen. Darüber hinaus wird HVO100 als weniger wassergefährdend bewertet, was heißt, dass die Umwelt im Fall von Leckagen weniger belastet wird.
„Unser Fokus liegt natürlich weiterhin auf der fortschreitenden Elektrifizierung unserer Busflotte. Dafür brauchen wir allerdings einen längeren Atem. Jährlich werden sechs bis acht Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor durch neue Elektrobusse ersetzt“, erklärt Manfred Koller, der Geschäftsführer von das Stadtwerk.Regensburg. „Die Umstellung auf HVO100 war für uns ein schnell und vergleichsweise unkompliziert umsetzbarer Zwischenschritt, um unsere Klimabilanz zu verbessern und tonnenweise fossile CO2-Emissionen im städtischen ÖPNV einzusparen.“
HVO bedeutet „Hydrotreated Vegetable Oil“ und bezeichnet einen Kraftstoff, der aus biogenen Ressourcen hergestellt wird. Es handelt sich dabei überwiegend um pflanzliche und tierische Rest- und Abfallstoffe sowie erneuerbare Pflanzenöle wie Rapsöl oder Algenöl. Wirklich nachhaltig ist der Treibstoff jedoch nur, wenn für die Produktion biologische Rest- und Abfallstoffe verwendet werden und kein ökologisch problematisches Palmöl. „Um hier auf Nummer sicher zu gehen, haben wir unser HVO100 durch ein unabhängiges Prüfinstitut testen lassen“, verrät Thomas Edenharder, Betriebsleiter von das Stadtwerk.Fahrzeug und Technik. Das Ergebnis bestätigt die Angaben des Herstellers. Unser Treibstoff ist 100 Prozent palmölfrei.
„Wir können durch den Einsatz von HVO100 die fossilen CO₂-Emissionen unserer Busflotte deutlich reduzieren – und das ohne signifikante Mehrkosten“, fasst Sandra Schönherr, die Betriebsleiterin von das Stadtwerk.Mobilität die Vorteile zusammen. „Dennoch handelt es sich bei HVO um eine Brückentechnologie. Wir sehen biobasierte Kraftstoffe als sinnvolle Ergänzung, während unsere Flotte schrittweise elektrifiziert wird. Die aktuellen Entwicklungen werden wir weiterhin aufmerksam verfolgen und immer wieder prüfen, welche Lösungen im Blick auf Umwelt, Technik und Wirtschaftlichkeit die beste Wahl sind.“
das Stadtwerk.Regensburg / RNRed