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Gestern Abend stellten sich die beiden Landrats-Kandidaten den Fragen der Moderatoren: im MZ-Gebäude kamen Tanja Schweiger (Freie Wähler) und Peter Aumer (CSU) zum Duell zusammen. War die Diskussion zu Beginn noch recht ruhig, krachte es zu Ende umso heftiger.

Am Sonntag geht es bei der Stichwahl um alles: wer wird der neue Landrat ? oder die neue Landrätin? Bei dem ersten Wahlgang am 16. März hatte Schweiger ein knapper Vorsprung erzielen können. Im MZ-Gebäude stellten sich die beiden Anwärter auf den Landratsposten gestern den Fragen von MZ-Reporter Christof Seidl und Martin Lindner von TVA.

Verkehrspolitik, Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis, Energiewende ? konkrete Themen wollten die beiden Moderatoren in den Mittelpunkt des Duells stellen. Der Grund dafür war, dass sowohl Aumer als auch Schweiger während ihres Wahlkampfs meist über Bürgernähe, Miteinander und Menschlichkeit geredet hätten, weniger aber über ihre konkreten Pläne und Vorhaben als Landrat.

Zusammenarbeit mit der Stadt Regensburg

CSU-Kandidat Aumer betonte hier besonders deutlich, dass ein "Miteinander" das absolute A und O sei. Nur dann könne es gelingen, die Regensburger Region weiterhin zukunftsträchtig zu gestalten. Eine gemeinsame Planungseinheit von Stadt und Land wäre nötig, die zielorientiert arbeite und vor allem auch handle.
Auch Schweiger machte bei diesem Thema klar zu erkennen, das eine gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land "eine der größten Herausforderungen in den nächsten Jahren" sei. "Die Stadt Regensburg kann nur stark sein, wenn es der Landkreis außenrum auch ist. Und umgekehrt."

Energiewende

Schweiger plädierte dafür, Bürger frühzeitig mit ins Boot zu holen und Projekte gemeinsam zu planen, um eine erfolgreiche Energiewende voranzutreiben. Als Vorzeigebeispiel nannte sie das Bürgerwindrad in Amberg. Der Landkreis müsse sich von großen Konzernstrukturen im Energiebereich lösen. Und während sich Konkurrent Aumer durchaus auf die Bundesregierung berief, sagte Schweiger: "Geschäfte mit dem Staat gehen mittlerweile nicht mehr auf, weil wir keine Planungssicherheit mehr haben."

Aumer vertrat die Meinung, dass eine Energiewende nur zu schaffen sei, wenn man einen professionellen Partner mit an Bord habe. Natürlich müssten Gemeinden und Bürger mit ins Boot geholt werden, eine gewisse Professionalisierung aber sei von Nöten. "Die Menschen haben Angst, das ihnen die Strompreise davonrennen."


Hitzige Diskussion um mögliche Koalitionspartner: Aumer teilt aus

Mit wem sie gerne als Regensburger Oberbürgermeister zusammenarbeiten würden, wollten beide Kandidaten nicht klar sagen. Es ginge hier nicht um Persönlichkeiten, sondern um eine verantwortungsvolle Zusammenarbeit, so Aumer. Während Schweiger erklärte, sie wolle mit allen Fraktionen reden ? da man es als Freier Wähler gewohnt sei, flexibel und parteiübergreifend zu arbeiten ? und einen gemeinsamen Konsens finden. Konkurrent Aumer hingegen positionierte sich klar: mit der SPD seien sie in der Vergangenheit immer gut gefahren, diese wäre deshalb seine erste Adresse. Eine Zusammenarbeit mit den Freien Wählern hingegen schloss Aumer entschieden aus. Und damit begann der Krach: er begann zu erklären, das der politische Stil der freien Wähler nicht der sei, den er pflege. Die Partei suche "eher das Trennende als das Verbindende". Trotz mehrmaliger Nachfrage seitens Moderator Seidl ging Aumer auf keine Details ein. Seine Konkurrentin Schweiger aber tat das sehr wohl: "Lächerlich!", war ihre Reaktion auf Aumers Angriff.

Schweiger: "Persönliche Diffamierung"

Sie zückte ein Schreiben des CSA-Kreisverbands, das voll sei mit "persönlichen Diffamierungen". Unter anderem war von Schweigers Arbeitsvergangenheit bei der Deutschen Bank die Rede, weswegen ihr die Kompetenz für die Führung eines Landkreises abgesprochen wurde. Auch stand der Vorwurf im Raum, nicht die Sache, sondern die politische Karriere stehe für Schweiger im Vordergrund. Auch Aiwanger, der Lebensgefährte Schweigers und Bundesvorsitzender der Freien Wähler, wurde verbal angegriffen: als "Schattenlandrat" wolle er sich in Regensburg etablieren. Schweiger zeigte sich sprachlos über diese Vorwürfe, war doch Aumer derjenige, der unfairen Wahlkampf vorgeworfen hatte.

Wer am Sonntag das Rennen bei der Landratswahl macht, steht in den Sternen. Gehen Sie zur Stichwahl und bestimmen Sie mit, wer die nächsten sechs Jahre über die Geschicke unseres Landkreises entscheiden wird.
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Vorschaubild: Wilhelmine Wulff / www.pixelio.de

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