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Wenige Tage vor der Bundestagswahl stellte sich nun auch Martin Schulz in der „Wahlarena“ den Anliegen der Bevölkerung. Schon der erste Herr aus dem Publikum  sorgte für „eine gute Frage“, wie der Spitzenkandidat anmerkte, auf die er an diesem Abend noch öfter zu sprechen kam. 

Es ging dem Fragenden darum, wie man die hohen Schulden der Bundesrepublik abbauen wolle. Herr Schulz entgegnete daraufhin, dass man eine Verantwortung auch gegenüber den Jüngeren in diesem Land habe und man zuerst einmal deren Versorgung sicherstellen, also investieren müsse. Daraus würde dann resultieren, dass die Anzahl der Steuerzahler nicht absinkt und die Bundesregierung auch weiterhin hohe Einnahmen erzielen könne, mit denen dann Schulden getilgt werden könnten.

Was Schulz aber vor allem auf den Nägeln brannte, kristallisierte sich erst später heraus. Bei den Themen Renten und Mietpreisbremse versucht er über die gesamte Sendung hinweg,  sich klar von seiner Konkurrentin Angela Merkel abzugrenzen und versprach Besserungen unter einer von ihm geführten Regierung. So dürften Menschen, die länger als 30 Jahre gearbeitet  oder eine verhältnismäßig hohe Zahl an Kindern großgezogen haben, nicht unter das Niveau der Grundsicherung fallen, wenn es um ihre Rente geht. Mehr noch, sie sollten laut Schulz eher noch 10 Prozent mehr Geld durch eine Solidarrente zur Verfügung haben.

Er forderte außerdem eine Verbesserung der Mietpreisbremse, da er von einer Zuschauerin aus Hessen mit der Tatsache konfrontiert wurde, dass sie sich trotz ihres Einkommen und dem ihres Mannes, sowie dem akademischen Abschluss, den beide haben,  sich kein Haus mehr für ihre Familie leisten könne. Damit wäre bewiesen, dass die Mietpreisbremse, die durch die SPD eingeführt wurde nicht effizient genug und eine Verbesserung gerade für Familien unabdingbar ist. Des Weiteren wurden die hohen Kitagebühren bemängelt. Schulz bezeichnete dies als eine „dramatische Entwicklung“ und räumte die Fehler seiner Partei ein. Nichtsdestotrotz ließ er sich zu einem kleinen Seitenhieb hinreißen, in dem er lächelnd bemerkte, dass in Hessen eine schwarz-grüne Regierung das Sagen habe.

Auffällig ist, dass er nicht versucht seine Partei  übermäßig  in den Schutz zu nehmen und sich die Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden, offen und ehrlich eingesteht. Diese Ehrlichkeit kommt auch bei den Zuschauern sehr gut an und er erntet für seine Aussagen immer wieder Applaus, auch als er zum Beispiel um das Vertrauen einer älteren Dame wetteiferte, die sich sehr kämpferisch zur Rente äußerte.

Gegen Ende der Sendung stach auch ein Herr aus dem Landkreis Kelheim heraus, der von der schwierigen Situation in seinem Betrieb berichtete. Nicht alle Flüchtlinge würden die Arbeit dankend annehmen und so konnten sie nur einen von zehn Flüchtlingen überhaupt für die Arbeit begeistern. Alle anderen hätten völlig abstruse Gehaltsforderungen gestellt oder wären schlicht zu bequem für die Arbeit gewesen. Auch hier zeigte Martin Schulz klar, was er von solchen Arbeitsverweigerern hält und betonte, dass das auf keinen Fall sein dürfe.  In diesem Zuge merkte er außerdem an, dass zwar die große Mehrheit, aber eben nicht alle Geduldeten integrierbar seien.

Zum Abschluss der Sendung war es Schulz auch gegen das Nein der Moderatorin ein Anliegen, noch einen letzten Satz zu sagen. So forderte er, dass es dieses Format mindestens einmal im Monat geben sollte, was Begeisterung im Publikum auslöste.

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