Der Gesundheitsausschuss des Bundestags hat sich mit den Gründen für die aktuelle Corona-Sommerwelle, den neuen Varianten BA4 und BA5 sowie bereits mit Corona-Maßnahmen für den Herbst und den Winter beschäftigt.
Im Zuge der aktuellen Corona-Sommerwelle hat sich der Gesundheitsausschuss des Bundestags bereits jetzt mit der Corona-Strategie für den Herbst und den Winter befasst. Gesundheits-Staatssekretärin Sabine Dittmar (SPD) warb in der Sitzung am Mittwoch nachdrücklich für Impfungen und empfahl, bestimmte Schutzvorkehrungen beizubehalten.
Für Impfungen und erneute Schutzmaßnahmen ausgesprochen
Der Gesundheitsausschuss des Bundestags hat sich mit der aktuellen Coronalage und der geplanten Strategie für den kommenden Herbst und Winter befasst. Gesundheits-Staatssekretärin Sabine Dittmar von der SPD warb in der Sitzung am Mittwoch nachdrücklich für Impfungen und empfahl, bestimmte Schutzvorkehrungen beizubehalten.
Besondere Ansteckungsgefahr durch neue Varianten
Dittmar sprach von einer Corona-Sommerwelle mit wieder zunehmenden Infektionen und Inzidenzen, wobei die Omikron-Subvarianten BA4 und BA5 derzeit ein starkes Wachstum zeigten. Besonders ansteckend sei die Variante BA5. Demzufolge könne sich das Coronavirus trotz der sommerlichen Temperaturen leicht verbreiten.
Freiwillig Maske tragen schützt Menschenleben
Hinzu komme in der Bevölkerung ein verändertes Verhalten mit mehr Mobilität und Kontakten sowie dem Verzicht auf Schutzmasken. Dittmar betonte, es sei nach wie vor sinnvoll, in Innenräumen freiwillig Schutzmasken zu tragen. Sie erinnerte daran, dass derzeit täglich zwischen 50 und 130 Menschen mit oder an Covid-19 sterben. Das sei erschreckend und inakzeptabel.
RKI stuft Gefährdung nach wie vor als hoch ein
Das Robert-Koch-Institut (RKI) bewerte die Gefährdung der Bevölkerung durch Covid-19 nach wie vor als hoch. Das Gesundheitssystem werde momentan zwar weniger durch Corona-Patienten belastet, dafür jedoch insbesondere die Pflegeversorgung durch viele Personalausfälle nach Infektionen sowie durch nachholende Operationen im Regelbetrieb.
An Omikron angepasste Impfstoffe im Herbst erwartet
Dittmar warb nachdrücklich für Impfungen gegen das Coronavirus. Derzeit seien knapp 76 Prozent der Bevölkerung grundimmunisiert, 60 Prozent hätten eine erste Auffrischung und 6,4 Prozent eine zweite Auffrischung bekommen. Dies bedeute, dass rund 18 Millionen Menschen oder 22 Prozent im Land nicht geimpft seien, darunter Kleinkinder, für die noch kein Impfstoff zugelassen sei.
Sie forderte, die Impflücke in den Sommermonaten möglichst zu schließen und die Quote nachhaltig zu steigern. Mit angepassten Impfstoffen an die Omikron-Variante wird im September gerechnet.
Sieben-Punkte-Plan für Herbst und Winter
Die Staatssekretärin skizzierte in der Sitzung auch den Sieben-Punkte-Plan von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für den Herbst und Winter. Die Strategie umfasse die Impfkampagne, ein Testkonzept, die Nutzung vorhandener Medikamente, den Schutz vulnerabler Gruppen und die Aufbereitung tagesaktueller Meldungen von Intensivbetten und Betten auf Allgemeinstationen.
Zudem gelte es, die erneute Schließung von Schulen und Kitas zu verhindern. Schließlich sei eine Anpassung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) vorgesehen. Die jetzige Rechtsgrundlage für den Schutz in der Corona-Pandemie läuft am 23. September aus.
Selten schwere Nebenwirkungen nach Impfung
Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Klaus Cichutek, hob in der Sitzung die Wirksamkeit und Sicherheit der Schutzimpfungen gegen Covid-19 hervor. Es gebe inzwischen millionenfache Daten aus der laufenden Impfkampagne mit Details zu Nebenwirkungen. Demnach kämen schwere Nebenwirkungen mit einer Rate von unter 10 auf 100.000 Impfungen vor. Es werde mit kontinuierlichen Prüfungen sichergestellt, dass der Nutzen der Impfstoffe gegenüber den Risiken überwiege.
Deutscher Bundestag / RNRed