Heute legen DPD-Mitarbeiter in Nürnberg auf Aufruf von ver.di um 09:30 Uhr die Arbeit nieder, um gegen den geplanten Abbau von 100 Stellen zu protestieren. Bundesweit hat DPD angekündigt, 1.210 Vollzeitstellen zu streichen. Die Gewerkschaft kritisiert die Weigerung des Unternehmens, über einen Sozialtarifvertrag zu verhandeln.
Die Gewerkschaft ver.di fordert die Beschäftigten des DPD Service Centers am Standort Nürnberg heute zu einer ganztägigen Arbeitsniederlegung auf. „Der Grund hierfür ist die kategorische Weigerung des Arbeitgebers, mit ver.di Tarifverhandlungen zu einem Sozialtarifvertrag für die Beschäftigten zu führen, die von dem massiven Stellenabbau am Standort Nürnberg betroffenen sind“, erklärte Jessica Hampel von ver.di Mittelfranken.
Daher wird am heutigen Donnerstag, den 08. Februar, am Kornmarkt Nürnberg, vor dem Gewerkschaftshaus, eine Kundgebung mit anschließendem Demonstrationszug stattfinden. Hier werden die Streikenden vom DPD Service Center Nürnberg ab 09:30 Uhr gemeinsam und solidarisch mit den Streikenden des Einzelhandels, ihren Unmut lautstark auf die Straße tragen.
Jeder siebte Arbeitsplatz gestrichen?
DPD hat angekündigt, bundesweit 1.210 Vollzeitstellen zu streichen, grob gerechnet jeden siebten Arbeitsplatz, davon werden allein am DPD Service Center Standort Nürnberg rund 100 Stellen gestrichen. Bis zur Pressemitteilung des Arbeitgebers am 07.12.2023 wurden die Beschäftigten am Standort Nürnberg im Unklaren darüber gelassen, ob und in welchem Umfang ihre Arbeitsplätze von den Sparmaßnahmen des Arbeitgebers bedroht sind.
ver.di wirft DPD grobe Managementfehler vor
Die nun vorgenommenen Sparmaßnahmen und der damit verbundene Personalabbau in einem strukturell stark wachsenden Paketmarkt, seien laut ver.di Bayern ursächlich auf grobe Managementfehler in der Vergangenheit zurückzuführen, welche man jetzt versuche auf Kosten der Beschäftigten zu beheben. Neben zweifelhaften Geschäftsentscheidungen der Vergangenheit sowie mangelnder Transparenz und Offenheit gegenüber den Beschäftigten, kritisiert ver.di eine mangelhafte soziale Verantwortung des Arbeitgebers gegenüber den Beschäftigten am Standort Nürnberg.
Denn eigentlich wäre mehr als genug Arbeit für alle Beschäftigten vorhanden. Hintergrund der Massenentlassungen am Standort Nürnberg sei eine Strategie des Outsourcings zur Kostenoptimierung.
Weitere Arbeitsniederlegungen angedroht
Hampel hofft, „dass der Arbeitgeber nach dem heutigen Warnstreik endlich seine Blockadehaltung überdenkt und zeitnah zu konstruktiven und ergebnisoffenen Tarifverhandlungen bereit ist“ ver.di sei dazu jederzeit, vollumfänglich bereit. „Ansonsten werden dem heutigen Streik weitere Arbeitsniederlegungen folge“,, prophezeit Jessica Hampel.
ver.di Landesbezirk Bayern / RNRed