Was bedeutet „Bio“? Wie ernähre ich mich gesund und nachhaltig? Und warum wirkt sich der ökologische Landbau positiv auf Gesellschaft, Umwelt und Klima aus? In einem neuen Projekt spricht eine Bio-Bäuerin in Regensburger Schulen direkt zu Schülerinnen und Schülern und fördert damit echtes Verständnis für Ernährung und Nachhaltigkeit.
Um Schülerinnen und Schülern drängende Fragen im Bereich Ernährung und Umweltschutz näherzubringen, hat das Team der Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg und die Biostadt gemeinsam mit einer Biobäuerin aus der Region ein interaktives Konzept entwickelt, mit dem sie direkt zu den Schülerinnen und Schülern in die Klassen kommt. Rund 1.500 Schülerinnen und Schüler aus 22 Schulen in Stadt und Landkreis haben seit Juni letzten Jahres bereits von diesem Projekt profitiert.
„Bio-Bäuerin macht Schule!“ – Angebot begeistert
Am 29. Februar dieses Jahres überzeugten sich stellvertretende Landrätin Maria Scharfenberg und der Regensburger Bürgermeister Ludwig Artinger an der Grundschule Lappersdorf vom hohen Stellenwert dieser Wissensvermittlung. Bio-Bäuerin Heidi Ziegaus stellte dort das Konzept von „Bio-Bäuerin macht Schule!“ vor. Mit dabei war das Team der Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg, der Rektor der Grundschule Lappersdorf Thomas Bauer, die Geschäftsführerin der Sanddorf-Stiftung Regensburg Birgit Hahn, sowie der stellvertretende Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg-Schwandorf Helmut Melchner.
„Dass das Angebot innerhalb von neun Monaten bereits von 22 Schulen aus Stadt und Landkreis gebucht wurde, zeigt, dass das Konzept bei Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern gleichermaßen gut ankommt“, waren sich stellvertretende Landrätin Maria Scharfenberg und Umweltbürgermeister Ludwig Artinger einig.
Lernen durch Begreifen: Bio-Bäuerin erzählt von ihrem Berufsalltag
Im Grundschulbereich sind die 3. und 4. Klassen aus Stadt und Landkreis Regensburg die Hauptzielgruppe von „Bio-Bäuerin macht Schule!“. In einer Schulstunde kommt die Biobäuerin Heidi Ziegaus in die Klasse und berichtet aus ihrem Berufsalltag. Anhand von Bildern erklärt sie die Abläufe auf ihrem Hof, etwa die ökologische Hühnerhaltung in mobilen Ställen.
Was bedeuten die Zahlen auf dem Ei?
Und sie geht auf viele Fragen ein, beispielsweise: Was bedeuten die Zahlen auf dem Ei? Wie viel Platz hat ein Bio-Huhn und vieles mehr. Durch die Zuordnung verschiedenster Lebensmittel anhand der Ernährungspyramide wird das Grundverständnis für eine ausgewogene Ernährung vermittelt. Nach Absprache mit den Pädagoginnen und Pädagogen können auch Produkte wie Bio-Karotten verkostet werden.
Wissen zu artgerechter Tierhaltung und anderen Themen auch an Berufsschulen vermittelt
Für die Schülerinnen und Schüler der Berufsschulen mit den Fachrichtungen Lebensmittelhandwerk, Ernährung und Versorgung steht die Vermittlung von Hintergrundwissen im Bereich der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft im Vordergrund. Hier werden in einer Doppelstunde die Grundlagen des ökologischen Landbaus beleuchtet, zum Beispiel: Was versteht man unter artgerechter Tierhaltung? Was sind ökologische Folgekosten? „Abschließend wird die Vielfalt der Bioprodukte aus der Region Regensburg vorgestellt und die Schülerinnen und Schüler erhalten den aktuellen Bio-Einkaufsführer zum Mitnehmen“, erläuterte Elke Oelkers, Öko-Modell-Managerin der Stadt Regensburg. Erste Besuche in den Berufsschulen sind für März 2024 geplant. Um mehr Bio in Bäckereien, Metzgereien, Restaurants und Schulkantinen zu bringen, ist eine der wichtigsten Stellschrauben die fundierte Ausbildung der Fachkräfte von morgen. „Daher liegt hier ein klarer Fokus auf der Vermittlung von Hintergrundwissen“, so Julius Kuschel, Öko-Modellregionsmanager des Landkreises und Initiator von „Bio-Bäuerin macht Schule!“.
Echtes Verständnis für gesunde Ernährung in Schulen vermitteln
Entstanden aus einer Idee der Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg wird „Bio-Bäuerin macht Schule!“ als gemeinsames Projekt der Öko-Modellregion und der Biostadt Regensburg mit finanzieller Unterstützung der Sanddorf-Stiftung durchgeführt. Während sich Öko-Modellregion und Biostadt – kurz gesagt – für mehr „Bio“ in der Region einsetzen, ist eines der Hauptziele der Sanddorf-Stiftung die nachhaltige Ernährungsbildung von Kindern und Jugendlichen. Und das ist etwas, das sich sowohl viele Schülerinnen und Schüler als auch Eltern bereits seit langer Zeit wünschen.
Hintergrundinfo: Qualifizierung Erlebnisbäuerin / Erlebnisbauer
Das Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten (AELF) bietet dazu eine 16-tägige Fortbildung an. „Jeder Erlebnisbauernhof muss eine Qualifizierung nachweisen oder zeitnah absolvieren“, erklärt Ulrike Oka, Ansprechpartnerin für das Programm am AELF Regensburg-Schwandorf. Weitere Informationen erhalten Interessierte unter der Rufnummer 0941 2083-1134 oder unter www.oekomodellregionen.bayern/stadt.land.regensburg/nachrichten/2798/bio-baeuerin-macht-schule.
Landkreis Regensburg / RNRed