Die immer weiter voranschreitende Digitalisierung und neue Technologien haben unser Leben und auch die Entwicklung unserer Stadt maßgeblich beeinflusst. Auch Regensburg hat in den letzten 25 Jahren eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen. Von der Restaurierung und dem Schutz des historischen Stadtkerns über neue städtebaulichen Konzepte, hin zu einer modernen und pulsierenden Stadt an der Donau. Regensburg hat in den letzten Jahren eine gute Balance zwischen Tradition, Historie und Fortschritt gefunden.
Wir werfen einen Blick zurück auf die letzten 25 Jahre: Leben heute mehr Menschen in Regensburg und der Region? Welche Stadtteile sind am beliebtesten? Wo wurde am meisten gebaut und an welchen Orten hat sich das Stadtbild deutlich verändert? Gemeinsam mit Pressesprechern, Stadtarchiven und der Abteilung Statistik fanden wir heraus, wie sich Stadt und Landkreis Regensburg seither entwickelt haben.
Entwicklung in Zahlen 1999 - heute
Die Stadt Regensburg hat sich in den letzten 25 Jahren in vielen Bereichen weiterentwickelt. Die Bevölkerung ist von 1999 bis 2023 kontinuierlich gewachsen, heute leben 177.123 Menschen in der Domstadt. Die meisten Regensburger wohnen im Westenviertel, in Kumpfmühl-Ziegetsdorf-Neuprüll und dem Kasernenviertel. Die meisten neuen Wohnungen wurden seit 1999 ebenfalls im Westenviertel gebaut (4.813), gefolgt vom Galgenberg (3.151) und der Innenstadt (2.405). Die Stadt ist in den letzten Jahren nicht nur durch den Zuwachs an Studierenden, sondern auch durch Migration gewachsen. Besonders ab dem Jahr 2010 ist die Zuwanderung kontinuierlich gestiegen. Die meisten Einwanderer stammen aus europäischen und asiatischen Ländern. Während 1999 die afrikanischen und amerikanischen Staaten noch annähernd gleich viele Einwanderer stellten, haben die afrikanischen Länder seit 2015 einen deutlich höheren Anteil erreicht.
Stadt schafft neuen Wohnraum
Die Grundlagen für den wirtschaftlichen Aufschwung Regensburgs wurden bereits in den 1960er bis 1980er Jahren durch die Gründung der Universität, die Gemeindegebietsreform und den Ausbau der Infrastruktur geschaffen. Heute ist Regensburg ein innovativer Wirtschaftsstandort. Beim Verhältnis Einwohner zu Arbeitsplätzen steht die Domstadt an dritter Stelle aller deutschen
Großstädte.
Wohnen und Arbeiten
Die Entwicklung der Siedlungen hat sich – mit Ausnahme von Burgweinting – in den letzten 25 Jahren im Wesentlichen innerhalb der räumlichen Grenzen der Gebietsreform von 1977 abgespielt. Ein großer Teil des Wohnraums entstand dabei durch Konversion, das heißt, aus ehemals militärisch oder industriell genutzten Flächen wurde viel neuer Wohnraum geschaffen. Beispiele hierfür
sind das Gelände der ehemaligen Nibelungenkaserne oder das neue Dörnberg-Viertel, das einst ein Güterbahnhof war. „Ohne Konversion hätte das Siedlungswachstum der vergangenen Jahre nicht mehr ausschließlich im Innenbereich stattfinden können. Die vorhandenen Konversionsflächen sind mittlerweile aber nahezu aufgebraucht. Lediglich die Flächen der ehemaligen Pionierund Prinz-Leopold-Kaserne stehen für neue Nutzungen noch zur Verfügung. In naher Zukunft sind größere Siedlungspotenziale dann nur noch im Außenbereich vorhanden,“ teilte die Stadt Regensburg mit.
Mobilität - bleibt nicht stehen
Erst jüngst beendet wurde der dreispurige Autobahnausbau der A3 zwischen Rosenhof und dem Kreuz Regensburg. Generell wurde in den letzten 25 Jahren viel gemacht am Regensburger Straßennetz. Von der Fertigstellung der Autobahn Anschlussstelle Uniklinik 1999 über die Westumgehung zwischen Hochweg und Prüfeninger Straße im Jahr 2000, bis hin zur Eröffnung der Pilsen-Allee (Ostumgehung) zwischen der B16 und der Walhalla Allee im Jahr 2014. Für die Zukunft soll ein Paradigmenwechsel stattfinden, betonte die Stadt: „Regensburg wird in den kommenden beiden Jahrzehnten große Anstrengungen unternehmen, den Anteil des Umweltverbundes bei der Mobilität gegenüber dem motorisierten Individualverkehr deutlich zu erhöhen. Die Überlegungen zu einem höherwertigen ÖPNV-System, der neue Zentrale Omnibusbahnhof, neue Haltepunkte und Taktverdichtungen auf dem vorhandenen Schienennetz der DB und der Ausbau der Radwegeinfrastruktur sind wichtige Bausteine auf dem Weg dahin. Eine Stärkung des Umweltverbundes beim Stadt-Umland-Verkehr wird in einem ersten Schritt durch den geplanten S-Bahn-ähnlichen Verkehr auf den Eisenbahnstrecken und die Einführung von Expressbuslinien erfolgen.“ Auch eine Steigerung des Radverkehr-Anteils werde seitens der städtischen Verkehrsplanung angestrebt.
Die Zahlen
Auch der Landkreis Regensburg kann - was die letzten 25 Jahre angeht - mit einem positiven Gefühl zurückblicken. Die Bevölkerung ist mit rund 200.000 Einwohnern kontinuierlich gewachsen, was mit der hohen Wohn-und Lebensqualität in Verbindung gebracht wird.
Landkreis bietet Arbeit und Sicherheit
Das Landratsamt Regensburg spricht in diesem Zusammenhang beispielsweise von der geringen Arbeitslosenquote oder auch der sehr guten Sicherheitslage im bayern- und deutschlandweiten Vergleich. Dies sei erst kürzlich bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2023 erneut bestätigt worden. Trotz eines leichten Anstiegs der gemeldeten Straftaten um 1,9 Prozent zähle der Landkreis Regensburg zu einem der sichersten Regionen in Bayern. Auch auf Themen wie Mobilität, Bildung und Digitalisierung werde im Landkreis Regensburg seit je her ein großes Augenmerk gelegt, heißt es in den Ausführungen des Landratsamtes: „Das Investitionsprogramm 2024-2027 sieht Ausgaben von insgesamt 153,13 Mio. Euro vor. Mehr als die Hälfte der
Investitionen des Landkreises gehen in den Ausbau der Bildungsinfrastruktur. Knapp 17,8 Mio. Euro nimmt der Landkreis bis 2027 für Straßen- und Radwegebaumaßnahmen in die Hand. Für die Verbesserung des ÖPNV sind im Kreishaushalt 2024 knapp 12,1 Mio. Euro und damit 2,1 Mio. Euro mehr als 2023 vorgesehen.
Vorreiter im Bereich Digitalisierung
In Zukunft sollen durch die Wirtschaftsförderung noch mehr Angebote für Unternehmen im Bereich Digitalisierung als Antwort auf den Fachkräftemangel und den demografischen Wandel geschaffen werden (Digitale Webinarreihe, Beratungsangebot zum Einsatz für KI in Unternehmen, Job-Speed-Dating zur Vermittlung von Arbeitskräften u.a.).“ Auf die Frage an Landrätin Tanja Schweiger, wo sie den größten Handlungsbedarf in der Zukunft sehe, und wie sie die Chance einschätze, dass der Landkreis sich weiterhin so gut entwickelt, antwortete sie: „Wir müssen zweierlei tun: zum einen die tagespolitischen Herausforderungen aktiv und engagiert angehen. Zum anderen gilt es, auch die mittel- und langfristigen Perspektiven für eine zukunftsfähige Infrastruktur im Blick zu behalten. Dann wird der Landkreis auch in Zukunft das bleiben, was er jetzt schon ist: ein attraktiver Wohn-, Lebens- und Wirtschaftsstandort und gemeinsam mit der Stadt Regensburg eine der erfolgreichsten Regionen Bayerns.“
Egal ob in der Wirtschaft, Bildung oder Mobilität, Stadt und der Landkreis Regensburg bleiben nicht stehen, gehen mit der Zeit und sind auch gerade deswegen so beliebt geworden, nicht nur bei Besuchern, sondern auch den Menschen, die hier leben dürfen.
Jennifer Schaller | filterVERLAG