Die jährliche Mitgliederhauptversammlung der Regensburger Kaufleute im Römersaal des Bischofshof am Dom bestätigte in der Wahl der neuen Vorstandschaft Gründungsvorstand Armin Gebhard als ersten Vorsitzenden. Ein Thema der Zusammenkunft war die Entwicklung der Parkplatzsituation. Die neu gewählte Vorstandschaft bezieht klare Stellung gegen die „Beruhigungspläne“ der Stadt.
Neben Armin Gebhard (Herrenausstatter u. Trachten) als erstem Vorstand sind künftig folgende Stellvertreter gewählt worden: Maximilian Schreiner (Einrichtungshaus) und Andreas Nuslan (Hutkönig). Alle drei sind klassische Regensburger Einzelhändler. Weiter in den Vorstand gewählt wurden Karin Schafbauer (Hofbräuhaus), Reinhold Berg (Antiquariat), Sonja Karl (Apotheke), Lisa Pfaller (Juristin), Burkhard Ortmann (Pizza Hut) und Jürgen Wittmann (Chin-Chin, Bohemian Hotel).
Im Zuge der Versammlung wurde die 12. Auflage des erfolgreichen Cross-Marketing-Heftes vorgestellt. In diesem Heft werden die Mitglieder mit ihren Unternehmen präsentiert. Bislang wurden mehr als 30.000 Hefte verteilt.
Kernthema war die leidige Parkplatzsituation
Kern der gemeinsamen Debatte im Rahmen der Mitgliederversammlung war das – so der Tenor der Mitglieder – „leidige“ Thema Parkplätze und Zufahrt zur Altstadt. Seit Gründung des Vereins weist Armin Gebhard darauf hin, dass wirtschaftlicher Erfolg in der Altstadt nur durch gute Erreichbarkeit der Dienstleister und Geschäfte stattfinden kann. Gegen alle Warnungen wurde zwischenzeitlich der Domplatz für den Individualverkehr gesperrt und Zufahrtsmöglichkeiten gestrichen. Als nachhaltigen Beweis für den aus diesen Regelungen resultierenden Niedergang sieht der Verein die vielen Leerstände, allen voran das Gebäude von Galeria Kaufhof.
Bereits im letzten Oberbürgermeister-Wahlkampf konnten alle die Ziele im Programm der SPD nachlesen: „die Parkplätze im Straßenraum sollen in der Altstadt verschwinden, die Anwohnerparkplätze werden in den bestehenden Parkhäusern bereitgestellt“. Ungeachtet von Corona, Inflation und Wirtschaftskrise ziehe die Oberbürgermeisterin ihr Programm durch, so Gebhard. „Gut, dass die Verwaltung versehentlich dieses Vorhaben in der Beschlussvorlage zum Bau der Mobilitätsdrehscheibe gepackt hat. Somit wurde die CSU-Fraktion im Stadtrat wachgerüttelt und schaut nun der OB und der Verwaltung genau auf die Finger“, stellt der Kaufleute-Vorstand fest.
Verein fürchtet den endgültigen Tod des Einzelhandels
Der Verein hatte immer zusätzliche Parkplätze (z.B. ein Parkhaus am Jakobi-Gelände) gefordert, jedoch ein Parkhaus am Unteren Wöhrd zu bauen und die Parkhäuser in der Altstadt für den Individualverkehr, also Kundeninnen und Kunden sowie Altstadtbesucher zu streichen, bedeutet den endgültigen Tod des Einzelhandels.
„Dass die Grünen diesbezüglich uneinsichtig sind, verwundert nicht, jedoch dass SPD und auch FDP den Ernst der Lage nicht erkennen, das ist unfassbar“, zeigt sich Armin Gebhard entrüstet. Vermutlich sei die aktuelle Bundesregierung ein Vorbild dafür, die wirtschaftliche Situation nicht erfassen zu wollen. Die Kaufleute hoffen nun, dass zumindest das leerstehende Galeria-Gebäude bald wieder mit Leben gefüllt wird. Für die Zukunft haben sich die Regensburger Kaufleute ein starkes Marketing für Regensburg vorgenommen. Als Beispiel führen sie die im letzten Advent deutschlandweit ausgestrahlte Radiowerbung, welche auf der Website des Vereins nachzuhören ist.
Regensburger Kaufleute e.V. / RNRed