Die Landrätin des Landkreises Regensburg, Tanja Schweiger, hat sich mit einem Schreiben an die Bundestagsabgeordneten der Region gewandt und eine stärkere Einbindung der kommunalen Ebene beim geplanten Netzausbau durch die TenneT TSO GmbH gefordert.
Hintergrund sind Planungen zum Bau zweier großflächiger Umspannwerke im Raum Regensburg – eines im Gebiet Zeitlarn/Wenzenbach/Stadt Regensburg, ein weiteres im Bereich Wörth an der Donau im Rahmen der sogenannten Ostbayernachse.
Die Standortsuche erfolge ohne betroffene Städte und Gemeinden
„Die Energiewende braucht regionale Unterstützung. Sie kann nur gelingen, wenn die Menschen vor Ort und ihre gewählten Vertreterinnen und Vertreter von Anfang an ernsthaft einbezogen werden“, betont Landrätin Schweiger. Der Landkreis Regensburg setzt dabei seit Jahren auf eine dezentrale Energieversorgung in kommunaler Verantwortung – unter anderem durch die Gründung der Kommunalen Energie Regensburger Land (KERL) sowie den Ausbau von Photovoltaik- und Windkraftprojekten. Ziel ist es, nicht nur Versorgungssicherheit herzustellen, sondern auch regionale Wertschöpfung und Akzeptanz zu fördern.
TenneT teilte den Gemeinden im Rahmen einer grundlegenden Projektvorstellung mit, dass die Standortsuche durch das Unternehmen selbstständig vorangetrieben wird und die Kommunen lediglich über die Ergebnisse proaktiv informiert werden sollen. Tanja Schweiger sieht dieses Vorgehen des Übertragungsnetzbetreibers kritisch. Die Standortsuche erfolge so weitgehend ohne aktive Beteiligung der betroffenen Städte und Gemeinden. Eine echte Mitgestaltung – etwa im Hinblick auf landschaftliche, siedlungsstrukturelle oder naturschutzfachliche Belange – bleibe so aus. Parallel werde von TenneT bereits versucht, mit Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern Verträge zur Flächensicherung abzuschließen.
Akzeptanz der Energiewende hänge von den Gemeinden ab
„Gerade bei einem Flächenbedarf von rund 20 - 30 Hektar – also mehr als 20 Fußballfeldern – braucht es Transparenz und eine abgestimmte Vorgehensweise“, betont Schweiger. Die geplanten Suchräume seien für die Naherholung bedeutend. Auch angemessene Abstände zur Wohnbebauung müssten bei der Standortentscheidung berücksichtigt werden.
Die Landrätin appelliert an die Bundespolitik, klare Rahmenbedingungen zu schaffen, damit kommunale Planungshoheit auch bei überregionalen Infrastrukturprojekten gewahrt bleibt. „Die Akzeptanz der Energiewende hängt maßgeblich davon ab, ob die Gemeinden tatsächlich mitgestalten können – und nicht nur zuschauen.“
Landkreis Regensburg / RNRed