Auf einer Sitzung des Kreisverbandes Regensburg Stadt vergangene Woche wurde Benedikt Suttner einstimmig zum Oberbürgermeister-Kandidaten der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) gekürt.
„In politisch instabilen Zeiten steht unser Kandidat für Glaubwürdigkeit und Konstanz“, so Kreisvorsitzender Robert Fischer. Die ÖDP könne mit ihrem Kandidaten auf viel politische Erfahrung zurückgreifen und schicke damit einen echten Polit-Profi ins Rennen um die Oberbürgermeisterwahl 2026.
Kompromiss mit Kröte: Suttner erklärt ÖDP-Entscheidung zur Verkehrsberuhigung
Der 45-jährige Grundschullehrer und Konrektor Benedikt Suttner fasste seine politischen Ziele für die kommende Stadtratsperiode zusammen. Einerseits stehe die ÖDP seit ihren Anfängen selbstverständlich für Arten-, Umwelt- und Klimaschutz, andererseits sei derzeit die Verkehrswende ein Kernthema ihrer Politik in Regensburg. Es gelte nun, auf die Ziele des Radentscheids zu setzen und dem Fahrrad den nötigen Raum zu geben. Das sei die kostengünstigste Lösung für viele Verkehrsprobleme.
Besonders eine Nord- und Südumfahrung der Altstadt für die Radler sei wichtig, um dort den Verkehrsdruck zu reduzieren und auch den Fußgängern das Gefühl der Unsicherheit zu nehmen. Vor allem aber liege ihm am Herzen, die Altstadt endlich vom KFZ-Verkehr zu befreien. „Vor kurzer Zeit hat die ÖDP-Fraktion hier einen wichtigen Beitrag zur Verkehrsberuhigung der Altstadt leisten können“, erklärt Suttner. Die Fraktion habe lange mit sich gerungen, aber letztlich konnte mit ihren drei Stimmen das Konzept der Verwaltung verabschiedet werden. Allerdings nicht, ohne auch Zugeständnisse der Bündnispartner einzufordern. Mehr Bäume auf dem Areal am Unteren Wöhrd und eine Verbesserung der Verkehrssituation für den Radverkehr in der Wöhrdstraße seien z.B. Forderungen der ÖDP gewesen, die nun das Konzept ergänzen. Teil der Vorlage war auch die Mobilitätsdrehscheibe am Unteren Wöhrd, die die ÖDP stets vehement abgelehnt hatte. „Wir glauben, dass ideologische Politik uns an solchen Punkten nicht weiterhilft“, meint der OB-Kandidat. „Das Parkhaus war die Kröte, die wir schlucken mussten, um dieses umfassende und langfristig gedachte Konzept auf den Weg zu bringen. Und das noch vor der Kommunalwahl, damit möglichst viele Ziele schon zeitnah umgesetzt werden können.“
„Lebensqualität statt Waschstumswahn“
Die ÖDP wolle eine Politik, die die demokratischen Kräfte verbinde und nicht spalte, daher sehe sie auch immer schon die Vorteile des Kollegialorgans Stadtrat in Kooperation mit anderen Parteien. Als einzige Partei setze sie auf Lebensqualität statt Waschstumswahn. Da sich die öffentlichen Kassen aufgrund der immer umfangreicheren Pflichtaufgaben nicht mehr automatisch füllen würden, sei Sparsamkeit eine Verpflichtung gegenüber den kommenden Generationen, so der Vater von drei Kindern. „Wir müssen Gestaltungsspielraum erhalten und wieder schaffen - das können wir nur, wenn wir uns jetzt mäßigen und als Stadt nicht über unsere Verhältnisse leben.“ Geld müsse bei großen Verkehrsprojekten wie der Sallerner Regenbrücke eingespart werden, um die Daseinsvorsorge zu sichern und das soziale und kulturelle Netzwerk vor allem in den Stadtteilen kräftigen zu können. In der Corona- Zeit habe sich gezeigt, wie existenziell wichtig dies für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sei.
Unterstützt wird Suttner von seiner Kollegin im Fraktionsvorsitz, Stadträtin Astrid Lamby, die betont, dass die ÖDP in ihrer Arbeit von der programmatischen Übereinstimmung profitiere: „Wir können uns voll auf die politische Alltagsarbeit konzentrieren, weil wir keine Kräfte für interne Grundsatzdiskussionen verschwenden müssen“. Kreisvorsitzender Robert Fischer räumt Suttner „Außenseiterchancen“ für eine Stichwahl ein und dann „sei alles möglich“.
Kreisvorsitzender ÖDP Regensburg Stadt / RNRed