In Bayern verlassen jedes Jahr mehr als fünf Prozent der Jugendlichen die Schule ohne Abschluss – mit ungewissen Zukunftsaussichten. Fehlende Grundkenntnisse, Sprachbarrieren und die Folgen der Corona-Pandemie verschärfen das Problem. Die HASA-Kurse in Regensburg sollen jungen Menschen eine zweite Chance geben.
Ein Schulabschluss ist die Grundlage für den Einstieg ins Berufsleben und eröffnet entscheidende Perspektiven für die persönliche und berufliche Zukunft. Um Jugendlichen und jungen Erwachsenen bessere Chancen beim Übergang in die Arbeitswelt zu bieten, gibt es den HASA-Kurs („HAuptsache SchulAbschluss“) – ein intensiv sozialpädagogisch begleitetes Angebot mit hoher Erfolgsquote. Nun steht fest: Das erfolgreiche Projekt wird fortgeführt. Landrätin Tanja Schweiger und Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer unterzeichneten nun eine neue Kooperationsvereinbarung für die Schuljahre 2025/2026 bis 2029/2030.
Stadt und Landkreis fördern Initiative gemeinsam
Der Ganztageskurs wird in gemeinsamer Trägerschaft des Evangelischen Bildungswerks (EBW), der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Regensburg (KEB) und der Volkshochschule der Stadt Regensburg angeboten. Gefördert wird er von Stadt und Landkreis Regensburg sowie vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Damit bleibt die erfolgreiche Zusammenarbeit für weitere fünf Jahre bestehen.
Landrätin Tanja Schweiger: „Junge Menschen brauchen Chancen – und wir als Gesellschaft tragen die Verantwortung, sie zu ermöglichen. Mit dem HASA-Kurs unterstützen wir Jugendliche dabei, den Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben zu legen. Ich freue mich, dass wir als Landkreis gemeinsam mit der Stadt Regensburg und unseren Bildungspartnern diese erfolgreiche Kooperation fortsetzen können.“
Auch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer betont: „Mit dem Projekt HASA setzen wir gemeinsam ein starkes Zeichen für Chancengleichheit und Bildungserfolg in unserer Region. Durch die Kooperation von Stadt, Landkreis und unseren Partnern EBW und KEB können wir junge Menschen bestmöglich auf ihren Schulabschluss und damit auf eine erfolgreiche Zukunft vorbereiten.“
Nachträglicher Erwerb des Mittelschulabschlusses – seit 1986
Der Kurs richtet sich an junge Menschen aus Stadt und Landkreis Regensburg, die nach dem Besuch der Mittelschule keinen Abschluss erworben haben. Ohne Schulabschluss ist der Einstieg ins Berufsleben schwierig – jedes Jahr verlassen in Bayern über fünf Prozent der Jugendlichen die Schule ohne Abschluss. Hinzu kommen Defizite beim Lesen, Schreiben und Rechnen, die Folgen der Corona-Pandemie und mangelnde Deutschkenntnisse. Diese Faktoren erschweren gesellschaftliche Teilhabe und führen oft zu Langzeitarbeitslosigkeit. Um dem entgegenzuwirken, bietet die Trägergemeinschaft aus EBW, KEB, Stadt und Landkreis Regensburg seit 1986 Lehrgänge zum nachträglichen Erwerb des Mittelschulabschlusses an.
„Zweite und manchmal auch dritte Chance“
Dr. Carsten Lenk, Geschäftsführer des Evangelischen Bildungswerks Regensburg e.V., betont: „Seit rund 40 Jahren steht der HASA-Kurs für Bildungsgerechtigkeit. Wir sind überzeugt davon, dass junge Menschen eine zweite und manchmal auch dritte Chance brauchen, um ihren Schulabschluss nachzuholen. Und dies unabhängig von Herkunft, Religion und Einkommen.“ Auch Roland Preußl, Leiter der Regionalen KEB Regensburg-Stadt, hebt hervor: „Der HASA-Kurs eröffnet jungen Menschen neue Chancen – seit den 80er-Jahren konnten über 900 Teilnehmende ihren Schulabschluss erreichen und ins Berufsleben starten. Die erneute Förderung für fünf Jahre ist ein wichtiger Impuls für Bildung und Teilhabe im Großraum Regensburg.“
Landkreis Regensburg / RNRed