Während die Bundesregierung ihren Abwärtstrend bei der Zufriedenheit leicht bremsen kann, bleibt Bundeskanzler Friedrich Merz im Minus. Einige Minister gewinnen an Zustimmung, doch der Kanzler setzt seinen Negativtrend fort, das zeigt eine neue Studie des Markt- und Sozialforschungsinstituts Ipsos.
Das Kabinett der schwarz-roten Bundesregierung kann seinen Abwärtstrend bei der Zufriedenheit in der Bevölkerung im November vorerst bremsen. So können sowohl die Regierung als auch die meisten Ministerinnen und Minister im Vergleich zum September Zuwächse bei der Netto-Zufriedenheit (Anteil „Sehr zufrieden“ minus Anteil „Sehr unzufrieden“) verbuchen. Eine Ausnahme ist dabei Bundeskanzler Friedrich Merz, dessen Abwärtstrend weiter anhält.
Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt trotz leichter Verluste der beliebteste Bundesminister, Innenminister Alexander Dobrindt rückt auf den zweiten Platz vor. Verluste müssen dagegen Arbeitsministerin Bärbel Bas und Außenminister Johann Wadephul hinnehmen, die jedoch weiterhin unter den vier beliebtesten Kabinettsmitgliedern rangieren. Das neue Schlusslicht des Kabinetts ist Umweltminister Carsten Schneider.
Das zeigen die Ergebnisse aus Erhebungen zur Zufriedenheit mit dem Bundeskabinett, die das Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos sowohl im November, September, Juli und Juni 2025 ermittelt hat.
Weitere Verluste für Kanzler Merz: Leichte Gewinne für die Regierung
Die Bundesregierung kann ihren Negativtrend vorerst stoppen und legt im Vergleich zum September zwei Punkte in der Netto-Zufriedenheit zu. Damit bleibt sie allerdings 16 Punkte unter dem Niveau, das sie im Juni dieses Jahres hatte. Insgesamt sind aktuell lediglich 9 Prozent der Deutschen sehr zufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung. Ebenfalls 9 Prozent geben an, mit der Arbeit des Bundeskanzlers sehr zufrieden zu sein. Damit bleibt Merz mit diesem Wert auf dem Niveau vom September, büßt allerdings in der Netto-Zufriedenheit einen Punkt ein. Im Vergleich zum Juni sind es bereits 19 Punkte, um die sich die Netto-Zufriedenheit von Friedrich Merz verringert hat. Die Zufriedenheitswerte des Bundeskanzlers bleiben damit weiterhin unter dem Niveau der Bundesregierung als Ganzes.
Pistorius weiterhin beliebtester Minister: Dobrindt neu in den Top drei
Die meisten Kabinettsmitglieder können sich von den teils enormen Verlusten im September erholen. Verteidigungsminister Pistorius ist der Einzige im Kabinett, der eine ausgeglichene Netto-Zufriedenheit vorweisen kann. Innenminister Dobrindt ist mit einem Zuwachs der Netto-Zufriedenheit von 4 Punkten auf den zweiten Platz vorgerückt. 13 Prozent der Deutschen sind mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Auf Platz drei folgt mit 12 Prozent Außenminister Wadephul. Er hat zwar 3 Punkte bei der Netto-Zufriedenheit verloren, hat damit aber dennoch die zweitbeste Bilanz (Netto-Zufriedenheit: -31). Den im Vergleich zum September größten Zugewinn bei der Netto-Zufriedenheit (6 Punkte) kann Karsten Wildberger erzielen. Mit neun Prozent, die sehr zufrieden mit seiner Arbeit sind, rückt der Digitalminister ins Mittelfeld vor. Mit einem Zuwachs von jeweils fünf Punkten bei der Netto-Zufriedenheit, können Verkehrsminister Schnieder und Bauministerin Hubertz die zweitgrößten Gewinne im Vergleich zur vorherigen Erhebung verbuchen. Auch Vizekanzler Lars Klingbeil kann sich nach den herben Verlusten im September etwas erholen und macht 4 Punkte bei der Netto-Zufriedenheit im Vergleich zum September gut. Jeder zehnte Deutsche ist aktuell sehr zufrieden mit seiner Arbeit.
Größte Verluste für Bas; Warken und Schneider Schlusslichter
Mit vier Punkten weniger muss Arbeitsministerin Bärbel Bas bei der Netto-Zufriedenheit den größten Verlust im Vergleich zur vorherigen Erhebung hinnehmen. Sie liegt nun bei -35, wobei 10 Prozent der Bevölkerung sehr zufrieden mit ihrer Arbeit sind. Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan rutscht von Platz vier auf den drittletzten Platz ab. Sie verliert drei Punkte bei der Netto-Zufriedenheit und der Anteil derer, die mit ihrer Arbeit sehr zufrieden sind, sinkt verglichen mit dem September-Wert um vier Prozentpunkte. Neues Schlusslicht mit einem Anteil von sechs Prozent, die mit seiner Arbeit sehr zufrieden sind, ist Carsten Schneider. Für den Umweltminister ergeben sich zwei Punkte Zuwachs bei der Netto-Zufriedenheit zur Vorerhebung und damit ein Wert von -38. Trotz eines Zuwachses von drei Punkten bei der Netto-Zufriedenheit verharrt Gesundheitsministerin Warken auf dem vorletzten Platz. Rund sieben Prozent der Deutschen sind mit der Arbeit der Ministerin sehr zufrieden.
Methode
Quotierte Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde vom 07. bis 09. November 2025 durchgeführt. Die Vergleichswerte stammen aus Befragungen, die vom 30. Mai bis zum 01. Juni 2025 und vom 05. bis 07. September 2025 durchgeführt wurden.
Ipsos GmbH / RNRed