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Biere mit weniger Umdrehungen werden in Deutschland immer beliebter. Eine ostbayerische Brauerei erkannte den Trend früh, erweckte vor einem Jahr mit Erfolg eine lange in Vergessenheit geratene Bierspezialität wieder zum Leben – und attestiert den leichten Alternativen heute eine große Zukunft.

In Deutschland ist eine sanfte Bierrevolution im Gang: Immer mehr Bundesbürger setzen auf Bier ohne oder mit weniger Alkohol. Der Absatz alkoholfreier Alternativen zum klassischen Gerstensaft stieg nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes allein im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um rund elf Prozent. Seit 2008 hat sich deren Absatz in Deutschland sogar mehr als verdoppelt. Branchenexperten rechnen damit, dass diese Entwicklung weiter anhält: Auch hiesige Brauereien würden sich „künftig auf leichte, aber hocharomatische und vor allem trinkbare Biere“ und „Sude mit weniger Umdrehungen“ konzentrieren, schreibt beispielsweise der Branchenblog „Feiner Hopfen“ in seinen Biertrends 2019. Weltenburger, die älteste Klosterbrauerei der Welt vor den Toren Regensburgs, erkannte den Trend früh. Als Vorreiter brachten die Brauer 2018 zwei neue leichte Biere auf den Markt. Sie enthalten nur rund die Hälfte an Alkohol und Kalorien, bieten dafür aber vollen Trinkgenuss. Ein Jahr nach dem Start sind die ostbayerischen Trendsetter zufrieden: „Sowohl bei Gastronomen als auch beim Konsumenten erfreuen sich die beiden Neuen großer Beliebtheit.“

„Leichtere Biere liegen im Trend“

Die Zeiten, in denen das Alkoholfreie als reines Autofahrerbier galt, sind lange vorbei. „Dennoch wollen viele nicht völlig auf Alkohol verzichten, gleichzeitig aber die Alkoholmenge deutlich reduzieren, ohne auf Geschmack zu verzichten“, sagt Hermann Goß, der Brauereidirektor. Aktuelle Studien geben ihm Recht: Bereits jeder dritte Deutsche im Alter zwischen 18 und 24 Jahren gab in einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Mintel an, leichtes Bier schmecke ihnen genauso gut wie normales Bier. „Leichtere Biere liegen im Trend, haben bisher aber viele Verbraucher noch nicht völlig geschmacklich überzeugt“, sagt Goß. Lange hätten die Weltenburger Braumeister deshalb nach einem Weg gesucht, alkoholärmere Alternativen zu den viel prämierten Weltenburger Klassikern wie dem Hefe-Weißbier und zum Märzenbier „Anno 1050“ zu suchen. 

Nach intensiver Arbeit im Gärkeller wagte die Brauerei im Frühjahr 2018 den Marktstart für zwei neue Produkte, die die Bierwelt aufmischten. Die „Jacobus Leichte Weiße“ und das helle „Jacobus Schankbier“ bringen es jeweils auf einen Alkoholgehalt von 2,9 Prozent – und damit 45 Prozent weniger als die beiden „Mutterprodukte“. Angenehmer Nebeneffekt: Auch die Kalorienzahl reduziert sich dadurch um fast die Hälfte. 

Zunehmende Sensibilisierung beim Umgang mit Alkohol

„Beim Umgang mit Alkohol spüren wir eine zunehmende Sensibilisierung. Beide Biere stehen deshalb für den neuen Trend des ernährungsbewussten und leichten Genusses“, sagt der Biersommelier und Weltenburger Exportmanager Tobias Funke. Bei beiden neuen Bieren setze Weltenburger auf die große Handwerkstradition und bewährten Zutaten wie die Weltenburger Hefe, den Hallertauer Hopfen und das kristallklare Brauwasser aus eigenen Brunnen. Das hat sich auch in der Branche schnell herumgesprochen: Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft prämierte beide Biere in ihrer Prüfung – sie gilt als härtester Biertest der Welt – für 2019 mit Medaillen; die „Leichte Weiße“ mit Gold und das „Schankbier“ mit Silber. Biersommelier Funke beschreibt die beiden neuen Sorten als „vital, frisch, spritzig, erfrischend“.

„Wir sind auf dem besten Weg, mit den neuen Schankbieren ein völlig neues Marktsegment für uns zu erschließen“, sagt Thomas Neiswirth, der Marketingleiter der Brauerei. Der Kundenkreis habe nach seinen Angaben schon im Premierenjahr weit über die Wanderer, Pilger und Radler auf dem namensgebenden Jacobus-Pilgerweg zum Kloster Weltenburg hinaus gereicht. „Auch ernährungsbewusste Verbraucher und beispielsweise auch viele Senioren und jüngere Biertrinker wünschen sich mittlerweile Biere mit weniger Alkohol“, so Neiswirth. 

Was die wenigsten wissen: das Schankbier, das die Ostbayern jetzt aus der Taufe heben, definiert die deutsche Bierverordnung bereits in ihrer Urversion aus dem Jahre 1990. Bisher führte es aber ein Schattendasein. Weltweit ist das zum Teil ganz anders: In Ländern wie Neuseeland, den Vereinigten Staaten oder in Skandinavien sind leichte Biere schon heute der Renner. „Wir spüren, dass die Zeit reif ist, das nun auch in Deutschland zu ändern“, erklärt Brauereidirektor Goß. Zahlreiche Gastronomen und Getränkemärkte hätten das Bier bereits im ersten Jahr ins Sortiment aufgenommen, weiß er. Goß ist optimistisch: „Ich gehe fest davon aus, dass die positive Entwicklung 2019 anhält“, so der Brauereidirektor.

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