Bereits seit einiger Zeit hat die Universität Regensburg mit einer Taubenplage auf dem Campus zu kämpfen. Trotz Netzen, Nagelbändern und anderen Barrieren wurde die Uni ihre gefiederten Nachbarn nicht los. Jetzt setzt sie auf Geburtenkontrolle und eine tierfreundliche Reduktion der Tauben.
Durch außer Kontrolle geratene Taubenpopulationen können vielfältige Probleme entstehen ? so zum Beispiel die rund zwölf Kilogramm Kot, die eine Taube im Jahr durchschnittlich produziert. Die Vögel selbst sind außerdem nicht selten von Parasiten befallen. Ihre Gurrgeräusche stören die Konzentration. Für Vergrämungsmaßnahmen besteht die Population an der Universität jedoch schon zu lange. Die Tiere sind zu stark auf den Ort geprägt, an dem sie einst geschlüpft sind.
Die Universität hat jetzt einen Taubenschlag eingerichtet, der für ein friedliches Miteinander von Mensch und Tier sorgen soll. Aufgebaut wurde er an einem zentralen Ort ? auf dem Dach des Studentenhauses; die auf dem Campus lebenden Tauben werden gezielt dorthin gebracht oder angelockt. Durch die Bauweise und die verwendeten Materialien kann die Voliere leicht gereinigt und der Kot entsorgt werden, bevor er zum Problem wird. Ein Taubenwart säubert die Voliere, kümmert sich um erkrankte Tiere und gibt zugeflogene Haus- oder Brieftauben an ihre Besitzer zurück. Bei brütenden Tieren tauscht er das Gelegte gegen Gipseier aus, sodass die Tauben sich nicht mehr unkontrolliert vermehren.
Die Reduzierung von Taubenbeständen durch Geburtenkontrolle und Umgewöhnung wird bereits in mehreren Städten erfolgreich eingesetzt. In Regensburg kam das Verfahren unter anderem schon im Umfeld von Studentenwohnheimen erfolgreich zum Einsatz. An der Universität hat die Maßnahme ? umgesetzt von Ferry Wittke als Sachverständigem für Taubenproblematik ? bereits dazu geführt, dass sich die bislang bestehenden fünf großen Taubenkolonien am Campus aufgelöst haben.
Lieber eine Taube auf dem Dach
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- Kategorie: Junges Regensburg
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