Coole Großeltern & starke Kinder
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- Kategorie: Junges Regensburg
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Ein neuer Generationenbund bestimmt das 21. Jahrhundert: Studien von Familienforschern zeigen, dass die Großeltern-Enkel-Gemeinschaft heute enger denn je ist. Keine Spur also von Familienkrise. Stattdessen prägen sich Jung und Alt gegenseitig nachhaltig.
Herrlich sind die Gedanken an Kindheitstage: Schokolade so viel man wollte, langes Aufbleiben, den ganzen Tag Fernsehen, Plätzchen backen und immer gab es die tollsten Geschichten. Ein Wochenende bei Oma und Opa war immer ein Highlight. Noch heute sind Großeltern und ihre Enkel häufig ein unschlagbares Gespann. Für die Kleinen sind sie die Besten, für die Eltern nicht selten Fluch und Segen zugleich. Großeltern - eine sich wandelnde Generation mit einer ganz besonderen Familienrolle.
Großeltern und ihre Enkel ? oft ein unschlagbares Gespann
Die Regensburger Franz und Anja Kling zählen zu den sogenannten "Best Agern". Sie sind Mitte sechzig und weit entfernt von langweiligen Sofaabenden zu zweit. Stattdessen mögen die Neu-Rentner es ganz schön aktiv. Sie genießen ihre Hobbys, sind viel auf Reisen und abends nicht selten in der Oper. Doch am liebsten nehmen sie sich Zeit für ihre drei Enkel. Wenn diese am Wochenende oder nach dem Kindergarten bzw. der Schule ihre Großeltern besuchen, dann bäckt Anja mit den Kleinen einen leckeren Blechkuchen und Opa übt fleißig das Fahrradfahren mit ihnen. Sie spielen Brettspiele, unternehmen tolle Ausflüge oder basteln Geschenke für Weihnachten ? gemeinsame Erlebnisse die zusammenschweißen.
Wie Anja und Franz pflegen auch andere Großeltern eine gute und intensive Beziehung zu ihren Enkelkindern. Dabei spielt es keine Rolle wie oft sich die Generationen sehen. Die Qualität der gemeinsamen Zeit steht über der Quantität. Viel entscheidender für ein inniges Verhältnis sind Forschern zufolge gemeinsame Erlebnisse in Form von Unternehmungen, Gesprächen und Trost. Für die Mehrzahl der Kinder stellen die Großeltern heute sogar die wichtigsten Bezugspersonen nach den Eltern dar. Diese herausragende Rolle von Oma und Opa wird unter anderem durch eine Studie des Generationen-Barometers des Instituts für Demoskopie Allensbach belegt.
Oma und Opa ? man sind die cool
In den letzten Jahrzehnten hat sich viel verändert. Die heutige Generation "50plus" definiert sich nicht mehr nur als Omas und Opas. Sie fühlen sich junggeblieben, sind geistig fit und kaufkräftig. Auch ihre Rolle in der Familie hat sich gewandelt. Sie sind Großeltern, sprich bei ihren Enkelkindern handelt es sich nicht um die eigenen Kinder. Die Erziehungsaufgabe liegt in erster Linie bei ihren Kindern. Diese Tatsache macht gelassener. Denn nun kann man aus der "Ferne" beobachten, muss nicht immer streng sein und sich sorgen, dass aus den Kleinen verantwortungsbewusste Erwachsene werden. Großeltern können sich zurücklehnen und ihre Freizeit mit dem Nachwuchs genießen. Nicht selten nutzen ältere Menschen auch diese Zeit und die neugewonnen Möglichkeiten, die uns das 21. Jahrhundert bietet, um Verpasstes nachzuholen. Getreu dem Motto: Was bei den eigenen Kindern nur schwer gelang oder möglich war, wird bei den Enkelkindern dafür um so besser. Demnach schwingen sich Großeltern mit großer Freude und trotz der ersten kleinen Wehwehchen auf ein Trampolin oder lassen sich mit einem breiten Grinsen das Gesicht bemalen.
"Über ein Drittel aller Kinder unter sechs Jahren werden mindestens einmal wöchentlich von den Großeltern versorgt." -Deutsches Jugendinstitut -
Oma und Opa sind toll - dass denken sich häufig auch die Eltern. Sie profitieren von der "Ressource" Großeltern ebenso wie ihre Kinder. Wenn Mütter und Väter Zeit für sich oder den Haushalt brauchen, wenn die staatlichen Betreuungsangebote nicht greifen - Oma und Opa sind (meistens) zur Stelle. Dies ist Alltag in Deutschland. Zwei Drittel der Großeltern sind nach einer aktuellen Studie des Deutschen Jugendinstituts hierzulande in verschiedenen Formen mit in die Versorgung des Kindes involviert. So kümmern sich auch der 66-jährige Franz und seine ein Jahr jüngere Frau Anja zwei mal wöchentlich um ihre "Goldstücke". Sie essen dann gemeinsam mit ihnen zu Mittag, helfen bei den Hausaufgaben oder fahren die Kleinen zum Sport- oder Musikunterricht. Am frühen Nachmittag werden sie von ihrer Mutter abgeholt. Dies ist möglich, weil die Klings, wie die große Mehrheit der deutschen Großeltern, in der näheren Umgebung ihrer Enkel leben. So können sie ihre eigenen Kinder ab und an entlasten oder ihnen die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit ermöglichen.
Die Kleinen wie die Großen können sich also glücklich schätzen. Denn auch wenn es in Zukunft ? wie in jeder guten Familie - bestimmt die ein oder andere Auseinandersetzung geben wird - der Bund zwischen Enkel, Eltern und Großeltern ist im 21. Jahrhundert enger denn je. Und so werden auch künftig viele weitere tolle Erinnerungen und Gefühle an eine herrliche Familienzeit entstehen.
(Bildnachweise - Bild1: naumoid, Stock Foto 33759587 / bigstockphoto.com; Bild 2: Wavebreak Media Ltd, Stock Foto 6189403 / bigstockphoto.com; Bild 3/ Schlagzeilenbild: Goodluz, Stock Foto 17009180/ bigstockphoto.com)