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Am 11.11. ging sie wieder los: die fünfte Jahreszeit. Die rheinländischen Karnevals-Hochburgen ziehen nicht nur Einheimische, sondern auch Besucher aus der Ferne an. Doch was passiert, wenn Fasching auf Karneval, Bayern auf Rheinländer, trifft? Regensburger Studenten haben den Selbsttest gewagt.

Im Gegensatz zum rheinischen Karneval ist sein "bayerisches" Pondan weit weniger omnipräsent und beliebt. Während man in Bayern schon gezielt nach Veranstaltungen fahnden muss, gilt im Rheinland: Es gibt kein Entkommen! Für den geselligen Bayern, der die Zeit bis zum nächsten Volksfest angemessen überbrücken will, ein gefundenes Fressen.

Wohin soll´s denn gehen?

Die erste Frage, die sich der willige Bayern stellen muss, gleicht schon einem Glaubensbekenntnis: In welche der Karnevalshochburgen soll die Reise gehen? Eine wertfreie Entscheidungshilfe jedenfalls darf er von den Kölnern, Bonnern oder Düsseldorfern nicht erwarten. Für sie ist die eigene Hochburg stets das feierlustigste Fleckchen. Wohl überlegt entscheidet sich der gerissene Bayer daher am besten bei einer Maß Bier für seinen Favoriten.
Das Reiseziel steht fest. Stellt sich nun die Frage nach dem richtigen Aufzug. Naheliegend, dass der findige Bayern instinktiv zu Dirndl oder Lederhose greift. Mit der Uniform fürs Festzelt kann man schließlich auch beim Karneval nicht falsch liegen, oder? Und ob! "Wir waren als bayerische Politiker verkleidet und natürlich hat das keiner verstanden" berichtet Wolfgang F. (28) aus Landsberg am Lech. Tja ? bayerischer Humor funktioniert nicht immer.

"Drink noch ene mit"

Direkt am ersten Tag, an Weiberfachtnacht, muss der Bayer dann auch schon Vollgas geben. Fröhlich wird mit dem eigenen Maßkrug losgezogen. Hier kassiert er schonmal einen belustigten Blick vom "echten" Rheinländer.  Denn anders als in Bayern wird im Rheinland das Kölsch aus 0,2l oder 0,3l  Gefäßen getrunken ? im Vergleich zum Maßkrug ein Reagenzglas! Ein zünftiger Schluck ist etwas anderes. Das wird eine kostpielige Angelegenheit. Einmal auf den Karneval, zweimal Bruderschaftstrinken und auf Bayern geht auch noch ein Bierchen oder Schnaps. Bloß aufpassen, dass man von den lustigen Jecken nicht mit dem Getränkedeckel alleine gelassen wird!

Achten sollte der bayerische Reisende auch auf die Uhrzeit. Tanja R.  (23) aus Ingolstadt berichtet von verlassenen Straßenzügen, als sie um 22 Uhr den Straßenkarneval besuchen wollte. "Wir waren enttäuscht zu sehen, dass sehr viele Bars schon zu hatten und nicht mehr viel los war", erzählt sie. Das hatte man sich anders vorgestellt! Im Rheinland aber fängt der Straßenkarneval früh an und verlagert sich anschließend in andere Lokalitäten ? darauf sollte der Bayer sich einstellen.

Und dann wird geschunkelt

Nachdem Kostüm,- Bierkrug,- und Uhrzeitpannen ausgeräumt sind, stünde dem vollen Eintauchen in die fünfte Jahreszeit nun nichts mehr im Wege. Doch was rufen und singen die Jecken da eigentlich? An einen Sprachreiseführer hat der Bayer natürlich nicht gedacht. Da wird schnell "Alaaf" mit "Helau" verwechselt. Bei den Umstehenden macht sich eine Woge des Entsetzens und leichte Panik breit. "Nachdem ich meine Herkunft geklärt habe, wurde mir dann aber sofort verziehen", beruhigt Andrea.  Ist dies nicht der Fall, könnte ein "Bützje"  aber Besänftigung verschaffen. Und beim gemeinsamen Schunkeln ? das kennt der Bayer auch vom Volksfest ? sind sämtliche Kulturunterschiede schließlich auch überwunden.
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Bild: olly2 / Bigstock.com

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