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1.000 Kilometer, traumhafte Aussichten, spannende Wettkämpfe und das, mit den schönsten Oldtimern auf den Straßen Italiens. Der 13. Cento Ore Classic lockte insgesamt 140 Fahrer aus 15 Nationen nach Italien. Alle mit dem klaren Ziel, das Rennen zu gewinnen. Doch mit dem was dann passierte, hatte wohl niemand gerechnet. Mittendrin: Hans-Peter Schleicher, Geschäftsführer von S&L Automobile aus Regensburg, er erzählt uns von seinen Erfahrungen. Aufregung pur.




Am Mittwoch geht es schon morgens los und nach zwei Rallye Sonderprüfungen durch die Hügel der Emiglia Romagna geht's auf den legendären Stadt Rennkurs von Imola. Das müsst ihr Euch ungefähr so vorstellen, wie wenn die Boliden durch den Englischen Garten flitzen. Es regnet, das ist perfekt für uns, weil uns fehlt es ein wenig an Motorleistung, und bei nasser Strecke ist das nicht so entscheidend. Die ersten Ausfälle sind zu beklagen und es geht auf die nächste Rallye
SP von der wir endlich um 22 Uhr eskortiert von der Polizia Stradale in Florenz eintreffen.

Tolle Stadt. Hier wird gelebt. Das sieht, spürt und riecht man. Ich glaube mehr Kultur und Flair gibt es auf dieser Welt nicht. Wir lassen uns so von der Stadt inspirieren, dass wir auf den Gala Abend
in den Medici Sälen verzichten?.

Nächster Tag: Toskana. Faszinierende Landschaften, die wir auf den Überführungsetappen immer wieder in vollen Zügen genießen. Man muss dazu sagen, dass bei dieser Veranstaltung, der Scuderiua Tricolore, großer Wert auf die Streckenführung gelegt wird. So etwas sieht man sonst nur selten.

Abend wieder Florenz. Wieder verzichten wir auf die Abendveranstaltung und gehen auf Sightseeing. No regrets. Der dritte Tag startet sehr früh und wir treffen uns um neun Uhr auf der Rennstrecke von Mugello. Ich war hier noch nie und darf sagen, dass es für mich eine der schönsten und interessantesten Strecken ist, die ich je gefahren bin. Über 10 Runden kämpfe ich vor allem mit einem Ferrai 250 Baujahr 1961. Auf der Start-Ziel-Strecke überholt er mich, in irgendeiner Kurve geh ich wieder innen vorbei... Kotflügel an Kotflügel, beide an der Haftgrenze. Man muss wissen, der Ferrari valutiert bei ca 8 bis10 Millionen EURO! In dieser Preisklasse fuhren einige.Wir waren mit dem 911er eher in der Sparabteilung. Was aber nichts, aber auch wirklich gar nichts, an der Freude ändert.



Schließlich gewinne ich mit einer halben Wagenlänge, und nach dem Rennen im Fahrerlager kommt der Fahrer zu mir, gibt mir die Hand und meint "the best fight for many years, thank you!" Der Mann ist 78 Jahre und war viermaliger britischer Rallye Meister! Alle Achtung! Für mich ist er der wahre Sieger. Sein Copilot ist im Übrigen 82! Nach weiteren 3 SPs durchs Chianti verbringen wir den Abend am Meer in Forti di Marmi. Chilliger Ausklang in einem Beachclub rundet den Tag ab.


Während der ganzen Zeit werden wir eskortiert von der Polizei. Insbesondere in den Städten, was sehr kommod ist, wegen des Wegfalls der roten Ampeln. Man kann es sich kaum vorstellen, wie ein hoher Staatsbesuch. Ein unglaubliches Gefühl. Wir bedanken uns bei den Carabinieri und sie antworten, es wäre ihnen eine Ehre. Nur ein Traum?? Nein, nicht in Italien. Bei uns? Im Bereich der Fabel.

Luigi Orlandini, der Presidente der Scuderia, hat das Geschehen im Griff. Auch als überraschend Verbindungsetappen gesperrt sind, bleiben wir immer in time ? was keine Selbstverständlichkeit ist. Und auch als ein Teilnehmer ums Leben kommt reagiert er souverän.Wir brechen mittags ab. Das Tragische ist, dass es nicht beim Rennen passiert ist, sondern bei der Fahrt zum Mittag Essen.
Ursache: nicht angeschnallt. Der Beifahrer (angeschnallt) blieb unverletzt. Traurig aber wahr.
Im Gedenken an Antonio Bertini, 42 Jahre.




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Übrigens: Am vergangenen Donnerstag, den 3. Juli, übergab Schleicher genau den 911er, mit dem er noch vor kurzer Zeit auf Italiens Straßen unterwegs war, an keinen geringeren als Chefdesigner Luc Donckerwolke. 190 PS, 42 Jahre und einen Marktwert von stolzen 120.000 Euro... Damit geht für Donckerwolke ein langer Kindheitstraum in Erfüllung. Das Team von S&L Automobile baute den Wagen passend für seinen neuen Besitzer um und sorgte dafür, dass das Auto ein FIA Zertifikat bekommt, um an historischen Rennen teilnehmen zu können. Leicht, minimalistisch. Eine wahre Rakete. Mehr Infos: www.s-u-l.de

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