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Mit vor Konzentration verkniffenem Gesicht steht unser dunkelhaariger Gruppenleiter vor uns. In einer blitzschnellen Bewegung dreht er die Hüfte, streckt das linke Bein aus und versetzt seinen Oberkörper in Schwung. Als sich sein rechter Arm streckt und er den Griff um die Scheibe lockert, startet sie einen Segelflug über das Fußballfeld.

Sie schwebt dahin – bis sie am eine der Linkskurve in vielen Metern Entfernung auf dem Rasen auftrifft. „So wirft man mit einem Driver“, erklärt uns der Physikstudent und beginnt, uns über die Beschaffenheit der Scheiben, deren Flugbahn und die perfekte Wurftechnik zu unterrichten. Aber wir wollen nur eins: Selbst Discgolf spielen! So verteilen wir uns mit unseren drei Flugscheiben um den Korb. Zugegebenermaßen ist der schon etwas ungewöhnlich. Vom Aussehen auf den Zweck schließen kann man hier jedenfalls nicht. Auf den ersten Blick fallen vor allem die vielen Metallketten auf – diese sollen die ankommenden Discs bremsen. Daraufhin fallen sie in den darunter angebrachten Korb. Vorausgesetzt man trifft. „Aus dieser Position wirft man den Putter. Dazu steht man auf einem Bein. Während man den Oberkörper nach vorne beugt, streckt man das Bein in der Luft nach hinten aus. Der Arm schellt nach vorne und wirft die Scheibe ganz gerade. Im letzten Moment, kurz vor dem Loslassen, geht der Oberkörper automatisch etwas nach hinten.“, erklärt unser leidenschaftlicher Trainer. Leichter gesagt als getan. Bei den ersten Versuchen kämpften wir einbeinig um Gleichgewicht und schwanken von der einen Seite zur anderen. Schwung bekommt man so jedenfalls nicht. Doch Bernhard beobachtet jeden ganz genau und gibt individuelle Tipps. „Wenn es dir zu schwer fällt, kannst du vorerst beide Beine auf dem Boden lassen. Der Rest kommt von selbst.“ Tatsächlich! Kaum lässt man locker, ergibt sich der richtige Wurf intuitiv. Auf einmal macht Discgolf mehr Spaß, als man je von einer Frisbeesportart vermutet hätte und die Zeit vergeht wie im Flug.  

Discgolf im Test

Discgolf ist eine interessante Mischung aus klassischem Golf und Frisbee, die von den USA ausgehend nun auch Europa in ihren Bann schlägt. „In Anlehnung an das traditionelle Golf wird hierbei mit unterschiedlichen Scheiben auf Körbe anstatt in Löcher gespielt. Ziel ist es, einen Parcours mit möglichst wenigen Würfen zu durchlaufen.“, erklärt der Deutsche Frisbeesport-Verband. Neben Körben eignen sich auch Bäume, Mülleimer und Stufen als Ziele. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Es gilt:  Erfinderisch werden, die Golfschläger gegen Frisbee-Scheiben eintauschen und schon kann es losgehen!

Der Einstieg fällt leicht und steht allen offen

Bisher spielen bereits eine halbe Million Menschen weltweilt regelmäßig Discgolf und es werden stetig mehr. Der Sport lädt alle Altersklassen ein, Geschicklichkeit, Präzision und Hand-Auge-Koordination mit viel Spaß und Kontakt zur Natur zu schulen. „Es ist geringes Vorkönnen nötig.“, weiß auch Dozent Jürgen Kittsteiner. In Kooperation mit dem Sportstudenten Michael Heim holte er die Frisbeevariante an die Universität Regensburg. Die Veranstalter sehen es als besonderen Vorteil der Sportart, dass sie jedem offen steht und betonen, dass man im Freizeitspiel lediglich eine kostengünstige Frisbeescheibe braucht. Mit etwas Ideenreichtum ergibt sich der Rest von selbst. Und mal ehrlich: So macht Sport doch gleich viel mehr Spaß. Es gibt unzählige natürliche Ziele und Flächen, die sich zum Spiel eignen. In Städten sind diese oft öffentlich zugänglich und daher kostenlos. Der Einstieg in das selbsterklärende Spiel erfolgt intuitiv. „Golfregeln muss man dazu nicht kennen“, erklärt Kittsteiner. Es reicht bereits, die Grundidee zu kennen: Der Ball muss in das Loch –  die Scheibe in den Korb.

So wird gespielt

Die Spieler werfen ihre Frisbee-Scheiben von einem festgelegten Abwurfpunkt mit möglichst wenigen Würfen in aufgestellte Körbe. Es wird jeweils dort weitergespielt, wo die vorherige Scheibe liegen bleibt. Bei Wind und Wetter wird das in dem beliebig langen Parcours zu einer wahren Herausforderung. Dann ist nämlich Mitdenken gefragt: Welchen Scheibentyp, welche Wurftaktik nutze ich? Wie kann ich natürliche Hindernisse umgehen? Dabei wird zum spielerischen Experimentieren herausgefordert und es entstehen – teils absichtlich, teils aus Versehen –  faszinierende Flugbahnen. „Normalerweise will man mit drei bis vier Würfen ins Ziel kommen. Es kann aber auch auf Geschwindigkeit gespielt werden.“, erklärt Heim. Bei dieser Alternative kann man mit so vielen Würfen wie nötig ans Ziel kommen – es zählt allein die Schnelligkeit.

Auf die richtige Scheibe kommt es an

Im professionellen Discgolf werden je nach Distanz die drei verschiedene Scheibentypen Driver, Midrange und Putter benutzt. Sie unterscheiden sich in Gewicht und Höhe. Mit dem schwersten, dem Putter kann besonders gut gezielt werden, deshalb wird damit auf kurze Strecken geworfen. Die Midrange-Disc eignet sich für mittlere Distanzen am besten. Für sehr weite Entfernungen  benutzen die Spieler aufgrund seiner Leichtigkeit den Driver.

Discgolf an der Universität Regensburg

„Zur Zeit der Jahrtausendwende entwickelten sich viele Trendsportarten.“, erklärt Kittsteiner. Weil diese modernen Sportarten auch in der Lehrerausbildung und dem Schulunterricht immer wichtiger werden, kamen die Veranstalter auf eine ungewöhnliche Idee: Sie wollten die Frisbeevariante am Sportzentrum der Universität anbieten. Nun geht man mit dem Discgolf-Parcours in den Grünanlagen innovative Wege. Die UR ist die zweite bayerische Universität, die das Spiel kostengünstig zugänglich macht und sogar Schnupperkurse anbietet. An der Pforte des Sportzentrums liegen Scheibensets mit den klassischen 3 Wurfdistanzen zur Ausleihe gegen Pfand bereit. Mit den beweglichen Körben kann der Parcours individuell gestaltet werden und bietet so immer neue Herausforderungen. Neben dem Angebot regelmäßiger Trainingsstunden verfolgt die Universität ein weiteres großes Ziel. „Ich hoffe, dass wir in naher Zukunft auch Ausrichter von Discgolf-Wettkampfveranstaltungen sein werden", sagt die Leiterin des Sportzentrums, Dr. Uta Engels. Bereits im Oktober soll in Regensburg ein Turnier stattfinden. Doch bis dahin bieten sich noch einige Gelegenheiten, die empfehlenswerte Sportart auszuprobieren.

Sie kombiniert Spiel und Spaß in einer entspannenden Atmosphäre und natürlichen Umgebung. Unsere Mission „Sportart im Test“ war ein voller Erfolg, sodass uns der Abschied vom Parcours schwerfiel. Nun sind Sie dran: Probieren Sie selbst!

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