Am Samstag mussten sich die Zweitliga-Handballerinnen des ESV 1927 Regensburg ohne Punkte auf die lange Heimreise von der holländischen Grenze in die Oberpfalz begeben: Im Wissen, dass die 27:30 (13:15) -Niederlage beim TuS Lintfort durchaus vermeidbar und dementsprechend ärgerlich war, nachdem sie in der Anfangsphase stark gestartet haben.
Dabei hatte die Partie am Samstag, den 19. Oktober, verheißungsvoll begonnen: Die Bunkerladies knüpften in der Deckung an die überzeugende Vorstellung vom 25:22-Heimerfolg an und erkämpften sich einige Ballgewinne. Die Verwertung der Möglichkeiten war exzellent und nach gut vier Minuten führten die Gäste bereits mit 4:1. Dann ließ sich der ESV aber durch einige diskutable Entscheidungen aus der Bahn werfen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass zu oft vom Matchplan abgewichen wurde. Lintfort nutzte die Ballgewinne zu Schnellangriffen, konnte wenig später ausgleichen und durch drei weitere unbeantwortete Treffer, die auch in einer Regensburger Unterzahl begründet lagen, mit 7:4 in Führung gehen. Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs kam beim ESV auch noch Pech dazu: So landete etwa bei einer Doppelchance der Ball gleich zweimal am Gehäuse. Ein Treffer von Carolin Hübner und ein weiterer vom Strich durch Kapitänin Franzi Peter sorgten zumindest dafür, dass der Pausenrückstand mit 13:15 erträglich und aufholbar war.
Mühsam aufgebautes Kartenhaus fiel zusammen
Nach dem Seitenwechsel hatte ESV-Trainer Bernhard Goldbach die Abwehr auf eine 3:2:1-Formation umgestellt, die den Gastgeberinnen erhebliche Probleme bereitete. Auch im Angriff spielte Regensburg konsequenter und holte beim Gegner Zeitstrafen heraus. Beim 19:19 und 20:20 gelang jeweils der Ausgleichstreffer und es schien so, als ob das Momentum bei den Regensburgerinnen wäre. Vermeidbare Gegentore und unnötige Ballverluste sorgten aber unvermittelt dafür, dass mit dem Hintern das mit den Händen mühsam aufgebaute Kartenhaus selbst eingerissen wurde. Drei Tore in Serie von Lintfort und eine Zeitstrafe waren die unschöne Konsequenz. Die von Bettina Grenz-Klein trainierten Gastgeberinnen kamen noch zu drei weiteren Treffern in Serie, da sich der ESV direkt nach einer Goldbach-Auszeit zwei technische Fehler erlaubte. Bei Regensburg kam auch noch dazu, dass die Lintforter Torhüterinnen etliche Großchancen – unter anderem zwei Strafwürfe der Bunkerladies – vereitelten, während die Regensburger Keeperinnen fast keine Hand an den Ball brachten. Regensburg versuchte viel, unter anderem das 7:6, aber es sollte nicht reichen und der Lintfort sicherte sich den 30:27-Erfolg.
Die Butter vom Brot nehmen lassen
ESV-Trainer Bernhard Goldbach musste konstatieren, dass zu wenige seiner Spielerinnen Normalformal erreicht hätten. „Dass wir nach dem guten Spiel gegen Mainz und der starken Anfangsphase uns die Butter vom Brot haben nehmen lassen, ärgert mich. Wenn das gespielt wurde, was wir uns vorgenommen hatten, hat es meistens ja funktioniert.“ Auch der Sportliche Leiter Robert Torunsky war enttäuscht: „Das war eine verpasste Chance. Wir haben oftmals zu fahrig agiert und waren letztendlich in allen wichtigen Kategorien zweiter Sieger. Deswegen hat Lintfort verdient gewonnen.“ Nach einem spielfreien Wochenende steht am Samstag, den 2. November, das Heimspiel gegen die Füchse Berlin an.
H.C. Wagners Bureau - Public Relations! / Bunkerladies / RNRed