Eine offizielle Ehrung gibt es dafür zwar keine, dennoch ist das 100. Spiel in der eingleisigen zweiten Handball Bundesliga Frauen für den ESV 1927 Regensburg etwas Besonderes: Schließlich hat es seitdem Aus des Erstligisten 1. FC Nürnberg im Jahr 2009 keine bayerische Mannschaft geschafft, sich länger als drei Spielzeiten in der zweiten Bundesliga zu halten.
Das Jubiläumsspiel gegen Bucholz-Rosengarten startet am Samstag, den 07. Dezember, um 18:30 Uhr im Bunker. „Darauf können wir sehr stolz sein, aber wir möchten natürlich gerne noch weitere Jubiläen feiern“, sagt ESV-Abteilungsleiter Dieter Müller. Die nächste Marke von 150 Zweitliga-Spielen könnten die Bunkerladies mit dem Klassenerhalt in dieser Spielzeit erreichen, denn dann sind im Normalfall weitere 30 Spiele im Unterhaus garantiert.
„Wir wollen das nächste Heimspiel gewinnen“
Angesichts der durch die Verkleinerung der ersten Liga und des verschärften Abstiegs in der Vorsaison wohl stärksten zweiten Liga aller Zeiten eine Herkulesaufgabe für den Verein und die junge Mannschaft, die durch den 27:26-Auswärtssieg bei Ex-Bundesligist HSG Bad Wildungen vor Wochenfrist aber wieder ein Stück lösbarer geworden ist. Der zweite Erfolg in Serie hat die Mannschaft von Trainer Bernhard Goldbach auf den achten Rang des Sechzehner-Feldes vorgeschoben. „Wir wollen die Welle weiter reiten und mit unseren Fans im Rücken auch das nächste Heimspiel gewinnen“, sagt Goldbach. Dazu reist mit den HL Buchholz 08-Rosengarten ein Ex-Bundesligist an, der nun seine dritte Spielzeit im Unterhaus nach dem Erstliga-Abstieg bestreitet. Das Team von Dubravko Prelcec hatte auch aufgrund von Verletzungen einen schwierigen Start und belegt mit 5:13 Punkten aktuell den ersten Abstiegsrang 14. „Davon darf man sich aber nicht blenden lassen. Die Luchse haben erstligaerfahrene Spielerinnen in ihren Reihen und werden alles aufbieten und investieren, um da unten rauszukommen.“ Zu den Spielerinnen mit Erfahrung in der Beletage zählen auch die ehemaligen Regensburgerinnen Marleen Kadenbach und Lucia Kollmer. Kadenbach, die bis zum Ende der abgelaufenen Spielzeit das Bunkerladies-Trikot trug, konnte aufgrund von Rückenproblemen bislang noch nicht in den Spielbetrieb eingreifen und würde natürlich liebend gerne an der Donau ihr Comeback feiern. Linksaußen Kollmer, die in der Jugend für den ESV spielte und deren Vater Thomas Torwarttrainer an der Dechbettener Brücke ist, ist mit elf Feldtoren sechsbeste Werferin des Teams aus der Nordheide. „Es ist schön, dass mit Malle und Luci zwei Spielerinnen mit ESV-Vergangenheit zu Jubiläumsspiel kommen. Aber ich hoffe, dass sie sich wie gute Partygäste benehmen und keine Punkte mitnehmen“, sagt der Sportliche Leiter des ESV Robert Torunsky augenzwinkernd.
„Wir müssen unsere Chance nutzen“
Beide Mannschaften wollen die Punkte, deswegen ist eine spannende und umkämpfte Partie zu erwarten. „Wir müssen zusehen, dass wir die kompakte Luchse-Defensive in Bewegung bringen und auch im Tempospiel unsere Chancen nutzen“, gibt Coach Goldbach Teile der Zielsetzung vor. Dann würde sich der ESV noch weiter von den Abstiegsplätzen entfernen, die in bislang 99 Zweitliga-Partien übrigens nicht ein einziges Mal belegt wurden. „Das ist sicherlich bemerkenswert. Wichtiger ist aber, dass wir nach dem 30. Spieltag mindestens Platz 13 belegen“, sagt Torunsky.
H.C. Wagners Bureau / Bunkerladies / RNRed