In einer vom Oster-Wochenende vorgezogenen Partie legte sich der ESV 1927 Regensburg am vergangenen Samstagabend zwei weitere Auswärtspunkte ins Nest: Die Bunkerladies gewannen nach einer geschlossen starken Mannschaftsleistung mit 32:27 bei HL Buchholz 08-Rosengarten. Das war vor Anpfiff nicht unbedingt zu erwarten, da die Oberpfälzerinnen in der NordHeideHalle noch nie gewonnen hatten.
Der Tabellenzehnte aus dem Süden Hamburgs hatte an gleicher Stelle zuletzt den Bergischen HC mit 44:27 abgefertigt. Aber auch Bayerns beste Handballerinnen kamen nach einem spielfreien Wochenende mit der Empfehlung des 35:26-Heimerfolgs über den TuS Lintfort und der Gewissheit des vorzeitigen Klassenerhalts motiviert angereist.
Gefährlich und erfolgreich
Die längste Auswärtsstrecke der Saison steckte die Mannschaft von ESV-Trainer Bernhard Goldbach offenbar nicht in den Kleidern, denn sie zeigte sich von Beginn an spielfreudig. Der Ball lief hervorragend: Die Regensburgerinnen waren von allen Positionen gefährlich und erfolgreich. Die Gastgeberinnen, bei denen Ex-Bunkerlady Marleen Kadenbach nicht mitwirken konnte, hatten Schwierigkeiten, sich gegen die griffige ESV-Deckung durchzusetzen. Einzig über den Kreis waren die Handball-Luchse brandgefährlich. Lucia Kollmer, die zweite ehemalige Regensburgerin, gelang ein schöner Treffer von der Linksaußenposition. Ex-Nationalspielerin Meret Ossenkopp, die zuletzt neunmal getroffen hatte, konnte sich in beiden Durchgängen je nur zweimal erfolgreich in Szene setzen. Hätten die Regensburgerinnen nicht noch einige gute Möglichkeiten – die eingewechselte Danique Trooster verbuchte phasenweise 60 Prozent Fangquote und landete am Ende bei überragenden 43 Prozent – vergeben, hätte die 19:13-Pausenführung sogar noch höher ausfallen können. Sechs Tore Vorsprung zur Pause waren aber ein Statement. Auf Regensburger Seite war man sich aber bewusst, dass die Luchse nach der Halbzeit alles versuchen würden, um doch noch etwas Zählbares für den Kampf um den Klassenerhalt sammeln zu können.
„So wünscht man sich das als Trainer“
Die ersten Minuten nach Wiederanpfiff agierten die Gäste dann etwas zu übermotiviert und hektisch. Buchholz konnte so den Rückstand in nur gut drei Minuten halbieren. Theresa Lettl brach dann von der Rechtsaußenposition den Bann. Nach einer tollen Parade von Joelle Arno legte die bärenstarke Anika Neuer, die mit sieben Feldtoren Topscorerin der Partie war, ein Gegenstoßtor nach. Die Gäste hatten trotz aller Anstrengungen der Handball-Luchse die Partie im Griff und ließen die Gastgeberinnen nie näher als auf drei Treffer heran. Ob exemplarisch die gut auflegte Sara Mustafic am Kreis, Sophie Baur mit einem parierten Strafwurf oder Emma Seiler, die mit ihren Toren den Deckel auf den verdienten Sieg machte – die Regensburgerinnen überzeugten wieder einmal als Team, und jede Spielerin trug entscheidend zum 32:27-Erfolg bei. „Ich bin extrem stolz auf die Mädels“, freute sich ESV-Trainer Bernhard Goldbach über den Premierensieg in der NordHeideHalle. Gerade auch deshalb, weil die Trainingswoche wegen zahlreicher Ausfälle (Nationalmannschaft, Beruf, Verletzung und Krankheit) alles andere als ideal verlaufen war. „Meine Mannschaft hat den Matchplan sehr gut umgesetzt und sich nur fünf technische Fehler erlaubt. So wünscht man sich das als Trainer“, sagte der Übungsleiter. „Mich freut am meisten, dass die Mannschaft trotz des vorzeitig erreichten Saisonziels Klassenerhalt und der Ausfälle weiter hungrig ist. Großes Kompliment an die Mädels und das Trainerteam, das die Mannschaft exzellent eingestellt hat“, sagte der Sportliche Leiter Robert Torunsky. Durch den fünften Auswärtserfolg aus den letzten sechs Auftritten verbesserten die Bunkerladies ihre Bilanz auf 25:17 Punkte und sich selbst auf Platz sechs des Sechzehner-Feldes.
H.C. Wagners Bureau / Bunkerladies / RNRed