Der ESV 1927 Regensburg startet mit einer deutlichen Niederlage in die neue Zweitliga-Saison: Beim Spiel gegen die Waiblingen Tigers fehlten Tempo, Präzision und Konsequenz. Erst in der zweiten Hälfte fanden die Bunkerladies besser ins Spiel – zu spät für etwas Zählbares.
Obwohl sich die Oberpfälzerinnen viel vorgenommen hatten, agierten sie im Tigerkäfig wie das Kaninchen vor dem Raubtier. Ballverluste, zu schwache Abschlüsse und zu wenig Zug zum Tor prägten das Bild. Mit einigen Hochkarätern scheiterte der ESV dann zusätzlich freistehend an der starken dänischen Keeperin Thomsen, und das Unheil nahm seinen Lauf. Bei den Waiblingen Tigers unterlagen die Bunkerladies mit 23:29(9:15).
Bunkerladies kämpfen trotz körperlicher Unterlegenheit weiter
Auch eine erste Auszeit von Trainer Bernhard Goldbach, der die fehlende taktische Disziplin und die Abschlüsse monierte, brachte zunächst wenig Besserung und Waiblingen zog auf 5:13 davon. Mit dem Rücken früh zur Wand ging ein Ruck durch das junge Regensburger Team, das die erfahrensten Spielerinnen Franziska Peter (Verletzung) und Sara Mustafic (privat) vermisste. In der Offensive klappte es nun besser und auch die Deckung stand kompakter. Die körperlich deutlich überlegenen Gastgeberinnen hatten in kritischen Phasen aber Exit-Möglichkeiten: Entweder netzten die mit etwas Erstligaerfahrung ausgestatteten Rückraumspielerinnen Nagy und Eckhardt schwierige Würfe aus der Distanz oder die überragende Kreisläuferin Isabel Kattner nutzte ihre Größenvorteile zu Toren oder Strafwürfen. Die Regensburgerinnen hatten zusätzlich auch kein Spielglück. Ein Ärgernis war dann die fehlende Disqualifikation nach einem harten Foul an Maxie Fuhrmann mit Verletzungsfolge, das überhaupt nicht geahndet wurde.
„Die erste Hälfte geht so überhaupt nicht“
Angeführt von der starken Melina Hahn kämpften sich die Gäste nach Wiederanpfiff halbwegs in Schlagdistanz: 15:19 stand es in der 38. Minute. Regensburg spielte seine Möglichkeiten gut raus, doch die Verwertung blieb weiter nicht so, wie es sein müsste, um etwas Zählbares mitzunehmen. Dazu fehlte bei eigentlich bereits abgefangenen Bällen, die dann doch noch beim Gegner landeten, einfach auch das Fortune. Am Ende siegte Waiblingen verdient mit 29:23. „Die erste Hälfte geht so überhaupt nicht. Wir können nicht immer erst nach 20 Minuten zum Handball spielen anfangen, damit gewinnst Du keinen Blumentopf“, ärgerte sich Goldbach über die viel zu späte Umsetzung des Matchplans. „Natürlich war es in der Deckung gegen die körperlich überlegenen Waiblingerinnen sehr. Wir haben unsere Schnelligkeitsvorteile aber viel zu spät in die Waagschale geworfen und müssen viel stabiler werden“, sagte der Sportliche Leiter Robert Torunsky. Nun gelte es auf die letzten 40 Minuten aufzubauen und dies über die volle Distanz eines Zweitliga-Spiels zu zeigen.
H.C. Wagners Bureau / Bunkerladies / RNRed