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Der SSV Jahn hat einen neuen Cheftrainer. Nach dem überraschenden Weggang von Heiko Herrlich nach Leverkusen musste Christian Keller so einige Bewerbungen durchforsten. Aber nur ein Kandidat schien passend: Bereits Mitte Juni wurde Achim Beierlorzer (49) in Regensburg gesichtet. Angeblich ging es da aber nur um diverse Nachwuchstalente. Denn Beierlorzer hatte noch Vertrag bei RB Leipzig. Es ging aber um weitaus mehr: Die Zukunft von Zweitligist Jahn Regensburg.

Nachdem er vorletzte Saison Ralf Rangnick maßgeblich für den kometenhaften Aufstieg von RB Leipzig an die deutsche Fußballspitze sorgte, trainierte Beierlorzer bis zuletzt mit großem Engagement die U19 des Bundesligisten und sollte fortan das Leistungszentrum der Energie-Brause-Fußballer in Sachsen leiten. Zuvor war der 49-Jährige unter anderem schon im Nachwuchsbereich von Greuther Fürth tätig und trainierte die Profis von RB Leipzig interimsweise in der 2. Bundesliga. Eigentlich hatte Beierlorzer in Leipzig noch zwei Jahre Vertrag. Doch die roten Bullen verkündeten bereits vergangene Woche, dass Robert Klauß das U19-Team in der kommen Saison trainieren wird. Damit war Beierlorzers Weg nach Regensburg frei. 

Der in Erlangen geborene Übungsleiter war schon einmal beim Jahn im Gespräch, im Sommer 2014 erhielt allerdings Ex-Löwen-Coach Alexander Schmidt den Vorzug. Natürlich sind die Fußstapfen von "Drittliga-Durchmarschieren" Heiko Herrlich groß, in die Beierlorzer tritt. Aber wie Herrlich gilt Beierlorzer als brillianter Arbeiter mit jungen Talenten, um aus jenen wirklich 100% ihres Vermögens herauszuholen. Ein Attribut, das Herrlich für Leverkusen so interessant machte und Beierlorzer in Leipzig eindrucksvoll unter Beweis stellte.


Fußball war quasi immer schon Pflichtprogramm in der fränkischen Familie Beierlorzer. Mit seinem um zehn Jahre älteren Bruder Bertram hatte Armin das erste Vorbild quasi mit im Elternhaus. Während der große Bruder fünf Jahre Profi beim FC Bayern war, kickte Armin Beierlorzer in der Jungend des 1. FC Nürnberg. Erst 1995 bei der Spvgg Fürth trafen sich beide im gleichen Verein, als Bertram der Trainer des kleinen Bruders wurde.

Im Gegensatz zu seinem Verteidiger-Bruder sorgte Achim Beierlorzer auf dem Platz im offensiven Mittelfeld für entsprechend Druck nach vorne. Die erfrischend offensive Spielweise von Heiko Herrlich dürfte also auch in der kommenden Zweitligasaison ihre Fortsetzung finden. Dafür sprechen im Übrigen auch die bisher getätigen Spielertransaktionen. Für Achim Beierlorzer war es immer ein erklärtes Ziel, irgendwann Cheftrainer in der 1. oder 2. Liga zu sein. Nicht als Interimslösung, sondern von Beginn an an den Saisonplanungen beteiligt. Beim SSV Jahn wird jetzt dieser Wunsch wahr. Achim Beierlorzer wird aber beweisen müssen, dass dieses Vertrauen in ihn gerechtfertigt war.

"Ich hab die Aufstiegsspiele mit sehr viel Freude gesehen. Es war klar, wer da die bessere Mannschaft war und dass der SSV Jahn verdienter Aufsteiger ist", verrät Beierlorzer. Als der Anruf von Christian Keller kam, habe es für ihn kein Zögern gegeben. Die Abwicklung mit RB Leipzig sei unkompliziert gewesen, bestätigt Christian Keller.

Ob Beierlorzer nicht der einzige bleibt, der aus Leipzig nach Regensburg wechselt, bleibt abzuwarten. "Ich weiß, dass die Frage kommt, ob ich vielleicht noch ein paar Talente von RB Leipzig mitbringe. Es kommt aber nicht drauf an, woher die Spieler kommen. Wichtig ist, dass sie zum SSV Jahn passen", gibt Beierlorzer zu verstehen. Natürlich tuen im Abgänge wie die von Tommy und Pusch weh. "Aber das werden wir kompensieren und uns final gut verstärken."

Der Franke freut sich auf das "Abenteuer Regensburg". Und Regensburg freut sich auf ihn: „Es ist schön, dass wir Achim Beierlorzer für den SSV Jahn gewinnen konnten. Achim passt zu unserer Spielidee, hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er Spieler systematisch in ihrer Entwicklung nach vorne bringen kann und steht als Persönlickeit für jene Dinge, die auch den SSV Jahn kennzeichnen sollen: Ambition, Bodenständigkeit und Glaubwürdigkeit“, erklärte Regensburg-Geschäftsführer Christian Keller bei der Trainerpräsentation.

Da seine Familie nach wie vor in Franken lebt, ist die Heimatnähe des neuen Arbeitgebers gegenüber Leipzig für ihn sehr angenehm. Natürlich werde er eine Wohnung in Regensburg beziehen um nahe beim Team zu sein. "Regensburg ist eine wunderschöne Stadt, das Stadion ein Schmuckkästchen. Ich freue mich auf die spannende Spiele hier", betont der 49jährige beim Blick von der Trainerbank auf die noch leere Rasenfläche (unten). Die 2. Liga sei ohnehin sehr intensiv, sehr hart. "Wir werden unseren attraktiven Fußball spielen. Weiterhin suchen wir eine schnelle Balleroberung, dürfen uns aber von der Härte nicht anstecken lassen." Der SSV Jahn habe nichts zu verlieren, aber auch nichts zu verschenken. Natürlich gehe es in erster Linie darum, die Klasse zu halten. "Wir wollen aber definitiv nach vorne schauen!" 



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