Mit ihrer Kamera und der folgenden Bearbeitung des Motivs, eigentlich schon mit der Auswahl des Bildausschnitts gibt Maier den Dingen ihre Würde zurück. Das ist keine laute Kunst der Fragmentarisierung, der Zurschaustellung. Maria Maiers Arbeiten sind feine Beobachtungen, Erkundungstouren. Sie sind eine Feier von Formen und Farben, nicht von Symbolen und Maximen. Im Falle der nun abgerissenen Prinz-Leopold-Kaserne sind sie Zeitspuren der Erinnerung. Nicht die beliebten, immer leicht voyeuristischen Motive, die unter dem Titel lost places gesammelt werden, sind hier ihr Thema, sondern Orte und Dinge, die aus unserem Gedächtnis ausradiert zu werden drohen. In der Kunst entsteht hier zwischen Verfall und Auslöschung etwas Neues – eine Bildwerdung als Wiedergeburt. Eine Wiedergeburt, die sämtliche Spuren der Geschichte des Ortes in sich trägt – als Wehrmachtskaserne, Stützpunkt der US-Armee, der Bundeswehr und morgen vielleicht schon als innovatives Wohnviertel. Die Zukunft können nur jene furchtlos beschreiten, die um ihre Vergangenheit wissen. Ihre Arbeiten zur Prinz-Leopold-Kaserne sind ein bildlicher Baustein für diese Zukunft. Unterstützt wird das Ausstellungsprojekt von Der REWAG Kulturstiftung und Bayerns Finanzministerium „Heimat Engagiert“.
Die Ausstellung ist im AKUSO FORUM REGENSBURG Vom 13.08. – 14.09.2025 zu sehen. Di – Sa von 12:00 Uhr – 18:00 Uhr geöffnet. Eröffnung ist am Dienstag, den 12. August, um 19:00 Uhr mit einer Einführung von Dr. Sebastian Karnatz. Kulturreferent Wolfgang Dersch wird begrüßen. Musikalische Umrahmung „Die 6 lustigen Fünf“.
© Maria Maier