Eine helle Perlenkette zieht über den nächtlichen Himmel von Regensburg. Doch anstelle Wünsche zu erfüllen, soll der Starlink künftig schnelles Internet bringen.
Wie an einer Schnur aufgereiht ziehen weiße Lichter wie eine Perlenkette über den Regensburger Nachthimmel. Dabei handelt es sich allerdings weniger um unbekannte Flugobjekte oder eine Kometenschar. Die am Himmel aufleuchtenden Punkte gehören zum Projekt „Starlink“ des Unternehmens SpaceX.
Starlink-Train erobert Weltraum
Um schnelles Internet an jedem Winkel der Erde anzubieten, hat das von Elon Musk geführte US-amerikanische Raumfahrt-Unternehmen SpaceX seit 2019 mehrere hundert Satelliten in den Weltraum geschickt. Die letzten 120 Satelliten wurden am 14. und 24. März jeweils in Kolonnen von 60 Stück mittels einer „Falcon 9“-Rakete in den Orbit entsandt. Insgesamt hat das Privatunternehmen SpaceX eine Lizenz, annährend 12.000 Satelliten ins Weltall zu befördern. Eine Lizenz für weitere 30.000 Satelliten hat Elon Musk bereits beantragt.
Starlink soll möglichst unscheinbar bleiben
Damit die Tausenden Starlink-Satelliten des Unternehmens SpaceX den Nachthimmel nicht vermüllen, hat das Raumfahrtunternehmen an der weitgehenden Unsichtbarkeit seiner Himmelskörper gearbeitet. Nachdem zuerst dunkel eingefärbte Satelliten (sog. „Darksats“) verwendet wurden, werden die Starlink-Satelliten seit Mitte 2020 mit Visiren (sog. Virsorsats“) ausgestattet, die die reflektierenden Stellen der Satelliten abschirmen. Damit die Satelliten noch weniger Sonnenlicht reflektieren, wurde zudem an der Flugroute des „Starlinks“ gearbeitet.
Wann kann man den Starlink am besten beobachten?
Wer den Zug an Satelliten beobachten möchte, muss im wahrsten Sinne des Wortes früh aufstehen. Denn die Satelliten sind vor allem in der Morgen- oder Abenddämmerung zu sehen, wenn sie von der Sonne direkt angestrahlt werden. Die besten Chancen, Kolonnen des Starlinks zu beobachten, hat man übrigens in den ersten Tagen nach dem Transport ins Weltall. Da sich die Satelliten nach ihrem Jungfernflug noch nicht auf ihrer endgültigen Flugroute befinden, sind sie im Vergleich zu ihren Kollegen besonders deutlich zu sehen.
Satelliten starten circa alle zwei Wochen
Wer meint, den besten Moment bereits verpasst zu haben, irrt. Da von den geplanten 12.000 Satelliten gerade mal 1.300 um die Erde kreisen, werden sich in den kommenden Wochen und Jahren noch zahlreiche Gelegenheiten bieten, einen Blick auf die mysteriöse Perlenkette am Horizont zu werfen. Laut Planungen des Raumfahrtunternehmen SpaceX sollen rund alle zwei Wochen neue Satelliten in Orbit starten.