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So vielfältig die Bräuche sind, mit denen wir die Feiertage bunt und genussvoll gestalten, so unterschiedlich sind auch die Theorien über die Etymologie des Wortes. Das neuhochdeutsche „Ostern“ und das englische „easter“ haben die gleiche sprachliche Wurzel, zu der es mehrere Erklärungsansätze gibt. Einer von ihnen besagt, dass Ostern vom altgermanischen austrō ausro („Morgenröte“) abgeleitet wurde, welches ein germanisches Frühlingsfest bezeichnet und sich im Altenglischen zu ēostre/ ēastre und im Althochdeutschen zu ōst(a)ra (pl. ōstarun) fortgebildet haben soll. Der Wortstamm ist mit dem altgriechischen Namen der vergöttlichten Morgenröte ēōs und dem lateinischen Lexem aurora (erneut „Morgenröte“) verwandt. Die zugrunde liegende indogermanische Wurzel ist das Substantiv h₂au̯s-os („Morgenröte“), abgeleitet von einer indogermanischen Verbalwurzel h₂u̯es- „(morgens) hell werden“ oder h₂au̯s- „(aus dem Wasser) schöpfen, Feuer holen“. In der Bibel wird beispielsweise erzählt, dass das leere Grab Jesu am frühen Morgen bei Sonnenaufgang entdeckt wurde. Das Konzept hinter dem Begriff „Morgenröte“ wurde im Christentum somit zum Symbol der Auferstehung und des Neuanfangs. Taufen finden aus diesem Grund auch heute noch regelmäßig in der Osternacht oder in den Gottesdiensten am Ostermorgen statt. Eine weitere Erklärung besagt, dass sich der altenglische Begriff ēostre/ ēastre auf den Namen der teutonischen Göttin der Morgenröte, des Frühlings und der Fruchtbarkeit zurückgeht. Eine andere Theorie wiederum verknüpft den Namen mit dem nordgermanischen Begriff austr-, was so viel wie „begießen“ heißt. Eine heidnische Form der Taufe wurde als vatni ausa („mit Wasser begießen“) bezeichnet. Dieser Erklärung nach bezieht sich das Wort „Ostern“ also auf die Taufe als zentrales Ereignis der Osternacht. Bis ins Mittelalter hinein nannte man Ostern im nordwestdeutschen Raum paschen, was eine Entlehnung aus dem lateinischen Wort pascha darstellt und den sprachlichen Zusammenhang des christlichen Osterfests mit dem älteren jüdischen Pessachfest (passah) verdeutlicht. Nicht nur in den romanischen Sprachen ist dieser Zusammenhang in der Sprache bis heute fest verwurzelt (Frz. „pâques“, ital. „pasqua“, rum. „paști“). Im Russischen heißt es beispielsweise „Пасха“ (gesprochen „pas-cha“) und im Dänischen „påske“. Die Isländer sagen „páskar“, die Niederländer „pasen“ und auf Türkisch heißt Ostern „paskalya“. Die meisten slawischen Sprachen wie polnisch, tschechisch und slowenisch bezeichnen das Fest als „Große Nacht“. Auf Polnisch lautet es dann „wielkanoc“, auf Tschechisch „velikonoce“, auf Slowenisch „velika noč“.

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