Bezüglich der Gestaltung von Textilien mit hochwertigen Motiven kommen bei der Herstellung zumeist zwei Verfahren zum Einsatz, die sich bewährt haben und die sich dennoch in vielerlei Hinsicht voneinander unterscheiden. Der Siebdruck und der Textildruck verfolgen zwar dasselbe Ziel, setzen dabei jedoch auf verschiedene Vorgehensweisen. Doch worin genau liegen die Unterschiede und welche Vorteile ergeben sich aus dem jeweiligen Verfahren?
Der Siebdruck und der Textildruck: Die Funktionsweisen beider Verfahren einmal kurz erklärt
Beim Siebdruckverfahren wird zunächst ein feinmaschiges Sieb vorbereitet, indem es mit einer Emulsion versehen und anschließend belichtet wird. Nach diesem Vorgang entsteht somit eine Schablone, bei der die jeweilige Farbe nur an den vorhergesehenen Stellen durchdringen kann.
Durch diese Schablone wird die Farbe der Wahl nun mithilfe eines Rakels gezielt auf den zu bedruckenden Stoff gedrückt. Anschließend erfolgt eine Fixierung des Aufdrucks durch Trocknung oder Hitze.
Der Textildruck hingegen basiert in der Regel auf digitalen Prozessen, bei denen das Druckmotiv mithilfe von Tintenköpfen – ähnlich eines Farbdruckers – direkt auf den Stoff aufgetragen und ebenfalls mittels Hitze an den Textilien fixiert wird.
Worin liegen die Qualitätsunterschiede zwischen Siebdruck und Textildruck?
Der Siebdruck, wie er etwa durch die populäre Münchener Siebdruck-Firma Arsonists.de durchgeführt wird, bietet in erster Linie eine besonders intensive Farbdeckung und zeichnet sich darüber hinaus durch eine hohe Waschbeständigkeit aus.
Oftmals kommt der Siebdruck aufgrund dieser Qualitätsmerkmale sowie der unkomplizierten Herangehensweise bei der Herstellung von Großauflagen zum Einsatz.
Demgegenüber punktet der digitale Textildruck zwar durch fotorealistische Motive und feine Farbverläufe, jedoch ist der Siebdruck ebenfalls von Vorteil, wenn stark kontrastierende Farben zum Einsatz kommen sollen.
Für individuelle Designs mit feinem Detailgrad mag der Textildruck somit die Nase vorne haben, doch ist der Siebdruck für viele Kunden noch immer die bessere Lösung. Dies lässt sich auch von Statistiken ableiten, nach denen der Siebdruck etwa 60 Prozent des gewerblichen Textildrucks ausmacht.
So gelingen Siebdruck und Textildruck in Perfektion
Damit beide Verfahren zu den gewünschten Resultaten führen, ist ein minutiöses Vorgehen essenziell. Besonders der Siebdruck unterliegt aufgrund der manuellen Fertigung einer genauen Abfolge:
- Siebvorbereitung mithilfe von Emulsionen und Belichtung
- Montage des Rahmens
- Farbauftrag mit Rakel
- Fixierung des Motivs durch Hitze oder Trocknung
- abschließende Qualitätskontrolle
Siebdruck und Textildruck: Welche Variante ist nachhaltiger?
Hinsichtlich der Nachhaltigkeit kommt es beim Vergleich im Wesentlichen darauf an, welche Farben beim Siebdruck zum Einsatz kommen. Längst gibt es wasserbasierte Farben, die einen geringen Lösungsmittelanteil aufweisen und somit deutlich umweltfreundlicher sind als frühere Farben.
Dennoch ist der qualifizierte Textildruck in der Regel etwas nachhaltiger, da es bei modernen Drucksystemen kaum zu Materialüberschuss kommt.
Der beliebte Siebdruck und der ebenso gefragte Textildruck: Interessante Anwendungen in der Praxis
In der Regel kommen sowohl der Sieb- als auch der Textildruck bei der Gestaltung von Shop-Textilien, Firmenkleidung oder Werbebannern zum Einsatz, wobei vor allem der Siebdruck eine große Rolle spielt. Kleinproduktionen wie personalisierte T-Shirts oder Fotoprints werden meist digital gedruckt.
Zudem haben sich verschiedene Anbieter beider Druckverfahren etabliert, die neben personalisierten Varianten zahlreiche vorgefertigte Designs zu unterschiedlichen Themen anbieten und diese mithilfe anderer Druckverfahren auch auf Artikel wie Tassen, Taschen oder Kunststoffbehälter drucken.
Der Siebdruck und der Textildruck bieten vor allem durch kleine Details eine äußerst hohe Variantenvielfalt
Im Prinzip handelt es sich beim Siebdruck sowie dem Textildruck heutzutage um Überkategorien, da sich zahlreiche weiterführende Varianten hervorgetan haben. Dazu gehören der Sublimationsdruck auf Polyester, der Direktdruck auf Baumwolle sowie wasserbasierte Siebdruckverfahren, die hinsichtlich der Oberfläche des Drucks besonders flach und zudem umweltfreundlich sind.
Jede Variante besitzt eigene Vor- und Nachteile hinsichtlich der Materialanpassung, der Farbanhaftung und dem Griffgefühl, abhängig von der gewünschten Stoffart sowie dem jeweiligen Einsatzzweck.
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