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Was ist rot und reicht gefühlt von der Straße bis zum Hosenknopf? Eindeutig der Ferrari 458 Speciale! Seit 2009 liebäugeln Ferraristi mit dem 458, seit 2014 mit der noch schärferen Version, dem "Speciale".


Hans-Peter Schleicher von S & L Automobile meint: "auf den Po­werelfer gibt es nur eine Ant­wort" und stellt uns einen 458 Speciale zur Verfügung: geduckt, kompakt, rassig, in wunderschö­nem rot und sportlich verziert mit blau-weissen Racestreifen. Wir testen dabei die Landstraßen um Nürnberg und shooten auf Burg Veldenstein.

Beim Einsteigen fühlt es sich an, als ob man sein wertes Hinterteil nach unten in einen Keller setzen würde. Tiefer geht es eigentlich nicht mehr und die Vorstellung, dass bei 300 km/h quasi nur noch eine handbreit Luft zwischen Kiel und Autobahngrund passt, treibt dem Fahrer ein verzückt-ver­zerrtes Grinsen ins Gesicht.


Wir fahren gemütlich los. Bei 130 km/h verbraucht der F458 S üb­rigens 9,7 Liter. In den Displays werden uns Motor und Reifen noch in Blau gezeigt, wechseln dann aber bald auf Grün: Feuer frei! Der mittig-dominante Dreh­zahlmesser hält uns up to date, die anderen Bildschirme zeigen Zusatzinformationen wie Tankfül­lung, Navi, Radio oder Geschwin­digkeit an ? auf 325 km/h schafft es der unglaublich radikale Sport­ler. Dazu verbaut Ferrari einen 4497ccm großen V8 Saugmotor (Mittelmotor), der in einer fulmi­nanten Drehzahlorgie bei 9000 U/min, besagte 605 PS mit 540 Nm abgibt. Mit elektronisch ge­steuertem Differentialgetriebe und Traktionskontrolle schafft er es damit in 3,0 Sekunden auf 100 km/h (Porsche 911 Turbo S 3,1). Von 0 auf 200 km/h geht es in 9,1 Sekunden, beim Porsche in 10,3 Sekunden. Der Ferrari wütet.


Die Durchzugscharakteristik ist dabei jedoch eine gänzlich ande­re. Während der Porsche turbobe­atmet wie ein Jumbo ab 2000 U/ min konstant wegschiebt, orgelt der Ferrari wie ein Supersport­motorrad am liebsten ganz weit oben. Der eigene Kopf steckt dabei gefühlt im Ansaugtrakt. Das ist Emotion pur ? mit der höchsten PS Zahl/Liter Hubraum (135 PS/l) in einem Straßenfahrzeug bis dato.

Auf der Landstraße angekom­men peitscht das 7-Gang-F1-Dop­pelkupplungsgetriebe die Gänge knallhart durch, während die Wir­belsäule im Schalensitz zu einer gänzlich neuen, guten Form ge­ordnet wird. Dabei bestimmen die LEDs am Lenkrad den optimalen Schaltzeitpunkt und lassen Fah­rer und Wagen verschmelzen. Das Getriebe lernt und wechselt gemäß der Laune des Domteures von maximal aggressiv bis hin zu gemütlichem Cruising samt wei­chem, frühen Schalten. Solisten wippen Paddles und Gänge ma­nuell. Ein Schalter am Lenkrad ermöglicht fünf Setupmodi von "Wet" über "Sport" zu "Race" bis hin zur Abschaltung aller Assi­stenten. Dabei werden z.B. Dämp­fung, Powersetup und Schlupf be­stimmt. Ein Highlight dabei: Das SSC (Side Slip Angle Control Sys­tem) misst in Echtzeit den Schräg­laufwinkel beim Einfahren in eine Kurve. Ist der Winkel kleiner als das Maximum, wird über das E-Diff und die Traktionskontrolle mehr Leistung an die Räder wei­tergegeben und erlaubt so schnel­lere Kurvengeschwindigkeiten und "kontrolliertes" Übersteuern und Driften. Fantastisch! Alles ist im Lenkrad integriert, vom Blin­ker bis zum Licht.



Fazit: mehr Luxus und Fahrkom­fort gibt es im Porsche, dazu ei­nen bärenstarken, leisen und verbrauchsärmeren Turbomotor. Den Stadtalltag schafft der ca. 232.530 Euro teure Ferrari aber ebenso. Dabei helfen eine Lift- Funktion für mehr Bodenfreiheit und weicher stellbare Dämpfer. Doch der 458 Speciale will raus auf die Landstraße, auf die Renn­strecke und da kommt nichts an ihm vorbei. Er ist das harte Stück Supersportler, das durch seine aggressive Optik, seinen marti­alischen Auftritt und vor allem aber durch seine radikale Fahr­dynamik besticht. Stereotyp aber treffend: der kühl-funktionale 11er gegen eine impulsiv-emotio­nal rote Göttin.



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