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BÄM – eine Fehlzündung knallt aus dem Sportauspuff des Hyundai i30N. Vollgas nach dem Ortsschild, Kupplung – BÄM –, Gang, Vollgas und von vorne... Lautes Rumpeln und Nachblubbern beim Weg­nehmen des Gases. Beim Runterschalten gibt der Wagen lautstark Zwischengas. Und auf Knien dankend sei wiederholt: Es gibt ihn NUR als Schalter! Knackig, kurz, präzise – wie das Auto.


Leise im Normalmodus. Aber schalten wir auf Sport, spricht der Hersteller dem Kom­paktklasse-Racer jegliche Manier ab: vorlaut, auftreiberisch, aggressiv – er rotzt und rülpst nach Laune und knallt im Heckbereich. Dazu ein hartes Fahrwerk, eine schweißtreibend direkte Lenkung, ein mitarbeitender Getrie­bestrang und eine echt knackig kurze Kupp­lung, die gefühlt bereits nach zwei Millime­tern greift.

Weichspüler, wo bist Du? Eine Oma kann der­zeit nahezu alle Sportler unserer Hersteller fahren und zwar bis in den Grenzbereich. Da kann nix passieren. Das will man. Hier nicht! Sie wird ihn nicht wegbekommen, geschwei­ge denn in der Kurve und beim Lastwechsel der Lenkung Herr werden. Das Auto ist so echt, so nahezu unverdünnt, so Rallye – au­ßer man setzt zur Kastration an und wählt ei­nen der anderen Fahrmodi: Eco oder normal. Dann wird das adaptive Fahrwerk weich, die Lenkung servoservo und der Auspuff verdaut schon innen und nicht erst außen, was der nun zusätzlich etwas softere Motor bietet. Das ist für Dich, Freund Alltag.


Aber NEIN, NEIN, NEIN. Leider spiegelt der i30N seinen Charakter zurück in den Fahrer und schaltet diesen in den Berserkermodus. Und so darf der 2.0 Liter Hubraum starke Turbobenziner bei uns dauernd bis 7.000 drehen und in Pfeif- und Schnalzorgien über die Landstraße pflügen. Dabei blitzt die Gangwechselanzeige rennsportgerecht und regt zum Schalten an. Turboladerbedingt merkt das der Dompteur aber am Ende des Drehzahlfensters selbst. Wie bei allen heu­tigen Turbos ist die Luft oben eben dünner. Dafür gibt es jedoch unten schon Saures.

Der i30N Performance geht wirklich fantas­tisch vorwärts. Die 6,1 Sekunden auf 100 km/h täuschen hier absolut – er bekommt die Kraft schlichtweg nicht auf die Straße. Der beladene Hubraum passt zum Auto: kurzer Radstand (2,65 Meter), 19-Zöller mit 235er Reifen und dazu eine satte 345 Milli­meter Bremsanlage. Ja, auch beim Bremsen muss vom Fahrer gearbeitet werden. Das Heck wird sofort leicht und damit jeder noch so kleine Lenkwinkel verstärkt: gegenhalten! Dazu reißen die 275 PS mit ihren 378 NM ge­radezu Löcher ins Profil: Druck ab 1.450 U/min. Und dieser zieht dank elektronischer Differentialsperre ordentlich an der ganzen Vorderachse. In langen Kurven also durchaus eine Herausforderung. Herrlich.


Der N hat notwendiger Weise Sportsitze mit sehr gutem Seitenhalt. Wer will, ergänzt Club-Sport-Bügel und 6-Punktgurte und nagelt sich damit auf das Alcantara. Das Hyundai N-Thusi­ast Parts Programm hat dafür übrigens einiges auf Lager: von Flaps über Rennsportfelgen, Domstreben, Spoiler, Folierungen und Co. bis hin zur Personalisierung von Optik, Aerodyna­mik, Sound. Der Eigner individualisiert und er­gänzt: „Need for Speed“ im real life. Zwar sehr eigen und aber auch nicht ganz günstig.

Tipp am Rande: Luxus versus Gewicht – Kilos abspecken ist das Teuerste beim Tunen. Wer hier elektrische Sitze, Panoramaglasschiebdach o.ä. integriert und dann später 1.000 Euro für eine Rennsportbatterie ausgibt, um die Kilos wieder wegzubringen…ja. Leer schlagen beim i30N 1.400 Kilogramm zu Buche – und je nach Ausstattung eben bis zu 85 Kilo mehr.


Sollte doch einmal die Autobahn bereist wer­den, gönnt sich der Hyundai knapp um die sieben Liter auf ebender Fläche bei 130 km/h. Bei 80 km/h nur etwas über vier. Gut, dass wir die Autobahn nur kurz nutzen. Die Landstra­ßen um Straubing sind definitiv DAS Revier des i30N.

Die Verarbeitung des Innenraumes ist einwand­frei. Besonders gut gefallen dabei die leicht be­dienbaren Menus und die programmierbare Fahrmodi. Hier stellen Sie ein, welchen Sport­grad die Lenkung oder das Fahrwerk haben soll: Landstraße versus Autobahn. Dazu gibt es natürlich die verschiedensten Sicherheitsassi­stenten der heutigen Zeit.

Wer mit BÄM auf der Strecke seine Schulter­muskulatur trainieren will, investiert bei Hy­undai für eine N-Version 33.100 Euro. Bis auf obig erwähntes Rennzubehör ist da alles drin, was das Herz begehrt!

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