Die erste Heimniederlage seit geraumer Zeit mussten die Bunkerladies am Samstag gegen die TG Nürtingen einstecken. Zwar konnte die Mannschaft immer wieder aufholen, letztlich waren die Gegnerinnen jedoch überlegen. Dieses Ergebnis beeinflusst den sechsten Tabellenplatz zwar nicht, im nächsten Spiel muss dieser jedoch verteidigt werden.
Am vergangenen Samstag, den 26. April, trat der ESV 1927 Regensburg gegen TG Nürtingen an. Die Sorgenfalten auf der Stirn von Bernhard Goldbach waren vor dem Anpfiff des Topspiels am 26. Spieltag der zweiten Handball Bundesliga Frauen groß: Der ESV-Trainer musste mit Sophia Ewald, Nicole Lederer und Maxie Fuhrmann, die sich zumindest erstmalig wieder mit dem Team warmmachen konnte, auf mehrere Leistungsträgerinnen verzichten, dazu waren Theresa Lettl und Julika Birnkammer nur dosiert einsetzbar. Die dadurch resultierenden Umstellungen hatten hinsichtlich der Abstimmung sowohl in Angriff und Abwehr ihre Auswirkungen. Die Deckung stand nicht kompakt wie gewohnt und auch im Angriff hakte es: Unnötige, aber auch diskutable Ballverluste ermöglichten Nürtingen Schnellangriffe und zwei vergebene Strafwürfe in Serie sorgten dafür, dass die Bunkerladies schnell den Anschluss verloren.
Ausgleich nach 21 Minuten
Die Gäste nutzten die Unzulänglichkeiten und lagen nach gut zehn Minuten mit 9:4 in Front. Goldbach griff zur Auszeit und beorderte unter anderem Franziska Peter auf die mittlerweile gewohnte Spielmacherposition. Das sollte mit kleiner Verzögerung – ein weiterer vergebener Strafwurf und ein Doppelschlag Nürtingens ließen den Rückstand zunächst auf 5:11 anwachsen – auch Wirkung zeigen. Angetrieben von einer tollen Kulisse zum Inklusionsspieltag verkürzte der ESV innerhalb von weniger als vier Minuten auf 10:12 und zwang so Nürtingen-Coach Manel Cirac zur Auszeit. Die Aufholjagd der Gastgeberinnen, die in Franzi Peter (9/3 Tore) und der Flügelzange Annalena Kessler (7) – Anika Neuer (6) ihre stärksten Akteurinnen hatte, mündete dann tatsächlich im 14:14-Ausgleich nach gut 21 Minuten.
Das Momentum konnte jedoch nicht konserviert werden: Die Schlussphase des ersten Durchgangs ging ähnlich in die Hose wie der Start. Ausgerechnet die Ex-Regensburgerin Lisa Fuchs war mit vier unbeantworteten Treffern in Serie hauptverantwortlich dafür, dass Nürtingen sich zur Halbzeit einen deutlichen 21:15-Vorsprung herauswerfen konnte.
Verdienter Sieg für die Gäste
Eine große Hypothek, doch auch nach Wiederanpfiff bewiesen die Regensburgerinnen Kampfgeist. Nach knapp neun Minuten hatte Annalena Kessler auf 23:24 verkürzt. Als in der 41. Minute Nürtingens Leonie Dreizler nach der dritten Hinausstellung disqualifiziert wurde und Cirac sich für sein Reklamieren ebenfalls eine Zeitstrafe einhandelte, lag die Wende in der Luft. Die starke Marie-Christine Beddies erzielte in doppelter Unterzahl aber ein Kullertor, das nicht hätte fallen dürfen und irgendwie sinnbildlich für den Abend der Bunkerladies war: Es fehlte nicht viel, aber doch etwas. Am Ende siegten die Gäste verdient mit 31:36.
„Insgesamt haben sich zu wenige Spielerinnen in starker Verfassung präsentiert“
„Das war angesichts der Voraussetzungen heute eine noch schwierigere Aufgabe als ohnehin schon. 21 Treffer zur Halbzeit sind trotzdem zu viel, da haben manchmal auch taktische Disziplin, und im Angriff die Entschlossenheit gefehlt“, fasste ESV-Trainer Bernhard Goldbach die Partie zusammen. „Heute hat sich das Fehlen der Leistungsträgerinnen stark bemerkbar gemacht, insgesamt haben sich zu wenige Spielerinnen in starker Verfassung präsentiert. Das war dann gegen eine gute Mannschaft wie Nürtingen nicht zu kompensieren“, sagte der Sportliche Leiter Robert Torunsky. Nach der Niederlage verbleiben die Bunkerladies mit 32:20 Punkten weiter auf dem starken sechsten Platz, der am Sonntag, den 04. April, beim Tabellenzweiten HC Leipzig verteidigt werden muss.
H.C. Wagners Bureau / Bunkerladies / RNRed