Sea Eye tauft neues Rettungsschiff
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Die Regensburger Seenotrettungsorganisation Sea-Eye hat ihr neues, viertes Rettungsschiff offiziell auf den Namen Sea Eye 4 getauft. Die Schiffstaufe fand in kleinem Kreis in der Werft statt, wo die Sea Eye 4 gerade zum Rettungsschiff umgebaut wird.
Die Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye hat am Sonntag ihr neues, viertes Rettungsschiff offiziell auf den Namen Sea Eye 4 getauft. Der Taufpate des neuen Rettungsschiffes, Alpha Jor Barry, ist inzwischen 18 Jahre alt und gehört zu den ersten 17 Menschen, die durch die Alan Kurdi wenige Tage nach Weihnachten am 29. Dezember 2018 gerettet worden sind. Zwei Jahre und zwei Monate später stand er nun an der Seite der Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth, um das vierte Rettungsschiff der Regensburger Seenotretter von Sea-Eye zu taufen.
„Wenn die Alan Kurdi mich damals nicht gefunden hätte, wäre ich nicht mehr am Leben. Ein Sturm zog auf, den wir in unserem kleinen Holzboot nicht überlebt hätten. Ich freue mich sehr, dass Sea-Eye ein größeres Schiff in den Einsatz bringt, um noch mehr Menschen zu retten. Ich weiß, was es bedeutet, auf hoher See in einem kleinen Boot zu treiben. Ich wünsche jedem, dass ihm*ihr in so einer Situation Hilfe geleistet wird", so Alpha Jor Barry.
Die wenigen Besucher mussten negative Corona Tests vorlegen. Groß ist die Sorge, dass ein Ausbruch die Werftarbeiten zum Erliegen bringt. Mit Atemschutzmaske und Mindestabstand folgte die Werftcrew, die das Schiff seit Monaten zum Rettungsschiff umbaut, der Taufzeremonie.
Werftarbeiten an Sea Eye 4 laufen
Die Sea Eye 4 ist das vierte und größte Rettungsschiff, das Sea-Eye bisher in den Rettungseinsatz entsandte. Seit Oktober 2020 wird die Sea Eye 4 von hunderten Ehrenamtlichen zum Rettungsschiff umgebaut und soll im Frühjahr in den Einsatz starten.
Bereits 169 Tote im Mittelmeer in 2021
In 2021 sind laut Internationale Organisation für Migration (IOM) bereits 169 Menschen bei ihrer Flucht über das Mittelmeer ums Leben gekommen. Die EU-Mitgliedsstaaten setzen weiterhin auf Abschottung und schaffen damit die tödlichste Grenze der Welt. Zeitgleich ermittelt die EU gegen die eigene Grenzschutzagentur FRONTEX wegen schwerster Menschenrechtsverletzungen.