Faszination Altstadt fordert, die Mobilitätsdrehscheibe zügig umzusetzen

Der Verein „Faszination Altstadt“, der über 150 Gewerbetreibende aus Handel, Gastronomie und Dienstleistung in der Regensburger Altstadt vereint, begrüßt ausdrücklich die Entscheidung zur schrittweisen Verkehrsberuhigung in der Altstadt. Gleichzeitig warnt der Verein eindringlich vor einem halbherzigen Vorgehen.

Die Mobilitätsdrehscheibe wird vom Verein „Faszination Altstadt“ unterstützt, jedoch bedenke die Stadt das Vorgehen nicht richtig. Ohne die zeitnahe Realisierung der Mobilitätsdrehscheibe Unterer Wöhrd würden massive Probleme bei Erreichbarkeit, Kundenakzeptanz und Verkehrslenkung drohen. „Wenn Zufahrt und Parkmöglichkeiten nicht gesichert und klar kommuniziert sind, wird das Ziel einer lebenswerten, wirtschaftlich starken Altstadt konterkariert“, sagt Maria Müller, Geschäftsführerin von Faszination Altstadt. „Die Mobilitätsdrehscheibe war und ist ein zentraler Bestandteil des Gesamtkonzepts – ein Rückzug gefährdet Vertrauen und Planbarkeit.“

Altstadt braucht klare Zugänge – Parkplätze bleiben ein sensibles Thema

Die geplante Parkierungsanlage am Unteren Wöhrd soll den Wegfall oberirdischer Parkplätze kompensieren und die Zufahrt bündeln. Ihre Bedeutung ist nicht nur funktional, sondern auch stadtbildprägend. Händler wie Manfred Müller, Vorstandsmitglied und Inhaber von „Vom Fass", bringen es auf den Punkt:
„Das Konzept zur Verkehrsberuhigung ist sinnvoll – aber nur, wenn gleichzeitig die Altstadt gut erreichbar bleibt. Die Mobilitätsdrehscheibe ist dafür ein zentraler Baustein. Parkhäuser müssen bequem anfahrbar sein, sonst verlagert sich der Verkehr in enge Welterbegassen. Lösungen wie das Jahnstadion sind dafür keine Alternative.“

Studien belegen: Erreichbarkeit muss mit Aufenthaltsqualität Hand in Hand gehen

Eine aktuelle Studie des Handelsverbands Bayern zeigt: Für 87 Prozent der Befragten ist die Erreichbarkeit ein Schlüsselfaktor bei der Attraktivität von Innenstädten – gleichauf mit Sauberkeit und Aufenthaltsqualität. Die Studie warnt explizit davor, Maßnahmen nur halb umzusetzen. Rückgänge im Einzelhandel entstehen vor allem dort, wo Innenstadtentwicklung verschleppt oder zerredet wird.

Forderungen von Faszination Altstadt

• Klare Umsetzung des Gesamtkonzepts: Die Mobilitätsdrehscheibe muss wie ursprünglich geplant realisiert werden. Die wiederholte politische Kehrtwende führt zu Planungsunsicherheit und Vertrauensverlust.
• Verkehr umleiten, nicht verdrängen: Ohne das Parkhaus droht eine Verlagerung des Parkdrucks in angrenzende Wohngebiete (z. B. Minoritenweg, Ostengasse).
• Verlässliche Kommunikation: Die Innenstadt muss auch künftig als Ziel für alle Besucher:innen klar erreichbar sein – ob zu Fuß, mit dem Rad, ÖPNV oder dem Auto.
• Politische Verantwortung übernehmen: Stadtratsfraktionen sind aufgerufen, sich nicht parteipolitisch zu profilieren, sondern gemeinsam an der Zukunftsfähigkeit der Altstadt zu arbeiten.

„Die historische Regensburger Altstadt lebt von ihrer Lebendigkeit, nicht von Stillstand“, so Maria Müller. „Es braucht klare Entscheidungen, Mut und das Vertrauen darauf, dass intelligente Lösungen wie die Mobilitätsdrehscheibe den Weg in eine nachhaltige Zukunft ebnen.“

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